Microsoft startet Outlook.com im Regelbetrieb

Redmond (dpa) - Microsoft hat seinem neuen Web-Mail-Dienst Outlook.com offiziell gestartet. Eine Vorschauversion des Webmailers war bereits seit August 2012 verfügbar. Das Angebot soll Microsofts bisheriges E-Mail-Angebot Hotmail ersetzen.

Große Änderungen bringt die reguläre Version von Outlook.com nicht mit: Nutzer können nach wie vor E-Mails senden und empfangen, Bilder direkt im Posteingang betrachten und große Anhänge über Microsofts Cloud-Dienst SkyDrive verschicken. Dort sind auch die Web-Apps der Office-Büroprogramme wie Word, Excel und PowerPoint integriert. Bei SkyDrive gibt es 7 Gigabyte Platz gratis.

Outlook.com lässt sich außerdem mit Sozialen Netzwerken verknüpfen. So tauchen zum Beispiel direkt neben einer Mail aktuelle Beiträge des Absenders bei Facebook oder LinkedIn auf. Die Aufräumen-Funktion speichert Newsletter oder Rechnungen automatisch in passenden Ordnern und schafft so Ordnung in überfüllten Postfächern. Das Abrufen von Mails über Programme wie Thunderbird funktioniert nach wie vor nur begrenzt: Der Webmailer unterstützt auch in der finalen Version zwar POP, aber nicht den umfangreicheren Standard IMAP.

E-Mail-Konten bei Microsofts altem Dienst Hotmail werden spätestens im Sommer automatisch in Outlook.com-Accounts umgewandelt, teilte das Unternehmen mit. Wer vorher wechseln will, kann sich bereits jetzt mit seinen alten Zugangsdaten unter outlook.com anmelden. Nutzer sollen dabei aber alle gespeicherten E-Mails und Kontakte behalten, Adressen mit der Endung „@hotmail.com“ ändern sich nicht. Auf Wunsch gibt es eine „@outlook.com“-Adresse dazu. Nutzernamen und Passwörter anderer Dienste wie MSN.com, Windows Live oder Xbox Live funktionieren auch unter outlook.com, Nutzer dieser Dienste müssen nicht extra ein neues Konto anlegen.

Seit dem Start der Testversion sammelte Outlook.com nach Microsoft-Angaben mehr als 60 Millionen Nutzer an. Hotmail hatte im vergangenen Sommer rund 300 Millionen Kunden. In die Entwicklung des Dienstes seien in den vergangenen Monaten auch die Anregungen der Nutzer eingeflossen, betonte Microsoft. Der Software-Riese verschärft mit dem runderneuerten E-Mail-Dienst die Konkurrenz zum Erzrivalen Google, der viele Nutzer mit Massen an Speicherplatz sowie innovativen Such- und Filter-Funktionen gewinnen konnte. Um sich abzuheben, betont Microsoft ausdrücklich, dass bei Outlook.com Nutzerdaten nicht für personalisierte Werbung verwendet werden.