E-Mail-Neuerung bei Microsoft: Outlook.com ersetzt Hotmail

Redmond (dpa) - Hotmail war einer der ersten E-Mail-Dienste im Web, jetzt ist seine Zeit abgelaufen: Microsoft lässt mehrere hundert Millionen Nutzer demnächst auf das neue Angebot Outlook.com wechseln.

Mit dem neuen Angebot facht der Windows-Riese den Wettbewerb mit Google an.

Das neue Portal ging am Dienstag nach einer monatelangen Testphase in den Regelbetrieb. Seit dem Start der Testversion Ende Juli sammelte Outlook.com nach Microsoft-Angaben mehr als 60 Millionen Nutzer an. Hotmail hatte im vergangenen Sommer rund 300 Millionen Kunden.

In die Entwicklung des Dienstes seien in den vergangenen Monaten auch die Anregungen der Nutzer eingeflossen, betonte Microsoft. Outlook.com bietet unter anderem die Einbindung von Twitter, Facebook, LinkedIn und Google direkt im Posteingang. So können etwa aktuelle Twitter- oder Facebook-Einträge von Bekannten eingeblendet werden, während man ihre Mails liest. Zudem sind die Web-Apps der Office-Büroprogramme wie Word, Excel und PowerPoint integriert. Bei Microsofts Speicherdienst SkyDrive gibt es dazu 7 Gigabyte Platz gratis.

Das „Upgrade“ auf Outlook.com werde für die Hotmail-Nutzer reibungslos verlaufen, versprach Microsoft. Die bisherige E-Mail-Adresse bleibe genauso erhalten wie alle Ordner und Einstellungen. Bis Sommer soll der Wechsel aller Hotmail-Nutzer zum neuen Dienst abgeschlossen sein. Der Webmail-Pionier Hotmail ging bereits 1996 an den Start und wurde 1998 von Microsoft übernommen.

Web-Mail ist einer der meistgenutzten Software-Dienste im Internet. Microsoft verschärft mit dem runderneuerten E-Mail-Dienst die Konkurrenz zum Erzrivalen Google, der viele Nutzer mit Massen an Speicherplatz sowie innovativen Such- und Filter-Funktionen gewinnen konnte. Googles Mail-Dienst hat nach Firmenangaben mehr als 400 Millionen Nutzer. Um sich abzuheben, betont Microsoft ausdrücklich, dass bei Outlook.com Nutzerdaten nicht für personalisierte Werbung verwendet werden.