Wettbewerb: Sehnsucht nach Wohlklang

Der einzigartige Internationale Aeolus Bläserwettbewerb geht mit Horn, Trompete und Tuba in die zweite Runde.

<strong>Düsseldorf. Man kennt sie bis zum Überdruss, die Rennen, bei denen sich Pianisten,Violinisten oder auch Sänger ihre goldenen Nachwuchssporen holen. Doch hier ist alles anders: Nach Fagott, Saxophon und Klarinette im Jahr 2006 blasen im Herbst 2007 Hoheiten wie Horn, Trompete und Tuba um die Wette. Denn der Internationale Aeolus Bläserwettbewerb sagt es im Namen: Hier wird Instrumenten die Ehre gegeben, die ganz zu Unrecht im Schatten öffentlicher Wertschätzung stehen. Und das, obwohl Blasinstrumente nicht nur in der Klassik und Romantik eine große Rolle gespielt haben, man denke nur an Mozarts Konzerte für das Waldhorn oder an Wagners Opern. Warum aber wohl haben sich schon beim ersten Wettbewerb junge Künstler aus 24 Nationen beworben? Warum wohl ist ein gewisser Andreas Schorn, der es als Klarinettist bis in das Finale des ersten Wettbewerbs geschafft hatte, inzwischen zum Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker berufen worden? Weil der "Aeolus" sich ausschließlich an hochtalentierte junge Musiker wendet. Und weil er hochpressioniell organisiert ist.

Die Ernte einzufahren, wird Schweiß voraussetzen

Da ist an erster Stelle der Ausrichter, die Sieghardt Rometsch Stiftung, zu nennen. Und wer sich mit Rometsch auf ein Gespräch einlässt über sein "Kind", wird unweigerlich entzündet von seiner Energie, dem bedingungslosen Enthusiasmus und dem Absolutheitsanspruch. Perfekt muss alles sein, und das rührt wohl ebenso von seiner musikalischen Leidenschaft wie von seiner beruflichen Herkunft als Aufsichtsratsvorsitzender der Düssseldorfer HSBC Trinkaus & Burkhardt Bank. So hat er die Düsseldorfer Robert Schumann Hochschule und die Düsseldorfer Symphoniker als Kooperationspartner, den Deutschlandfunk als Medienpartner ins Boot geholt.

Ganz wichtig aber die Jury: Er kennt "zahnlose Juroren jenseits aller Praxis", und das durfte dieser Stiftung und dem Nachwuchs nicht widerfahren. Wer hier urteilt, sollte schon vom Salzburger Mozarteum kommen, darf gerne auch Konzertmeister bei den Wiener Philharmonikern sein.

Stiftungszweck: Sie legt den Schwerpunkt auf die Entdeckung und Förderung der musikalischen Begabung junger Menschen, "damit der Mensch sich selbst nicht versäume" (Friedrich Schiller).

Juryvorsitzender: Hermann Bäumer, Generalmusikdirektor in Osnabrück, 1992 bis 2003 Posaunist der Berliner Philharmoniker.

Trompete: Hans Gansch, seit 1996 Professor an der Universität "Mozarteum" Salzburg.

Tuba: Walter Hilgers, von 1979 bis 1995 Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, Mitglied der Wiener Philharmoniker.

Horn: Christian Lampert, ab 1996 auch im Bayreuther Festspielorchester, Dozent in Frankfurt und Basel, seit 2004 Professor in Stuttgart/Marie-Luise Neunecker, Solohornistin der Bamberger Symphoniker.

Ständiges Mitglied: Raimund Wippermann, seit 2004 Rektor der Robert Schumann Hochschule

Anmeldeschluss: 31. Mai, Wettbewerbsbüro Robert Schumann Hochschule, Fischerstraße 110

Eröffnung: 25. September, 16 Uhr, sämtliche Vorspiele sind öffentlich und kostenlos zugänglich.

Preisträgerkonzert: 30. September, 11 Uhr, Tonhalle Düsseldorf. Es wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet und übertragen.

Preisgelder: Sie betragen in den verschiedenen Kategorien insgesamt rund 30000 Euro.