Drama: Phantomschmerz - Ein Hallodri in der Sinnkrise
Til Schweiger als Lebenskünstler in „Phantomschmerz“.
Düsseldorf. Der Regisseur Matthias Emcke hat ein großes Herz für Til Schweiger. In seinem Debütfilm "Phantomschmerz" scheut er keine Mühen, um den Publikumsliebling superstarmäßig in Szene zu setzen: Er darf in Bars den Frauenaufreißer geben, auf dem Rennrad der Sonne entgegenfahren, im Schlafzimmer seinen Adoniskörper zeigen und am Ende - seine sensible Seite darf ja nicht fehlen - ein wenig heulen.
Til Schweiger spielt Marc, einen Lebenskünstler, der vor dem Erwachsenwerden flüchtet. Er stolpert lieber von Affäre zu Affäre, als sich um seine kleine Tochter (Luna Schweiger) zu kümmern. Wenn dem Hallodri eine Verpflichtung zu viel wird, rast er auf seinem Rad die Felder entlang und grübelt über seine schwere Kindheit. Die Liebe der engelsgleichen Nika (Jana Pallaske) schlägt er aus. Erst als Marc nach einem Verkehrsunfall ein Bein verliert, beschließt er, sein Leben endlich in die Hand zu nehmen.
Da ist man aber schon längst eingedöst. Belanglos plätschert dieses transusige Läuterungsdrama vor sich hin. Die Figuren bleiben oberflächlich, und Marcs pathosgeladener Weg der Erkenntnis ist schon früh absehbar.