Cologne Fine Art: „Wir sind nicht die Autobranche!“

Die Cologne Fine Art & Antiques öffnet runderneuert die Pforten.

Köln. Mit einem Kunst-Angebot aus zwei Jahrtausenden wartet die Kunstmesse Cologne Fine Art & Antiques in Köln auf. Rund 80 Galerien aus dem In- und Ausland präsentieren ihre Stücke von heute bis zum 23. November. Die auf ältere Kunst, auf Möbel und Kunsthandwerk spezialisierte Messe, die im Vorjahr laut Veranstalter unbefriedigend verlaufen war, öffnet erstmals unter neuem Namen und in einer neu gestalteten Messehalle. Die Zahl der Händler wurde drastisch halbiert, auf Gegenwartskunst und Fotografie ganz verzichtet, um das Profil gegenüber der Frühjahrs-Messe Art Cologne zu schärfen.

Die teuersten Stücke finden sich beim Messeschwerpunkt der Klassischen Moderne mit Emil Nolde und Max Liebermann.

Ganz auf die Solidität ihrer Sammler, die die Werke "nicht primär als Geldanlage sehen", setzt der Handel mit der älteren Kunst in Zeiten der Finanzkrise. "Wir sehen dem mit Gelassenheit entgegen, wir sind nicht die Autobranche", kommentierte Hans-Martin Schmitz, Vorstandssprecher des Rheinischen Kunsthändlerverbandes (RKV). Probleme bekämen wohl eher die "spekulativen Käufer" zeitgenössischer Kunst. Erwartet wird eine wohltuende Marktberuhigung insbesondere bei der "überhitzten" Gegenwartskunst.

Zu dem mit soliden Preisen versehenen Messe-Angebot gehören ein abstraktes Aquarell der Bauhäuslerin Ida Kerkovius für 3500 Euro ebenso wie eine undatierte südliche Hafenszene des Pointillisten Paul Signac (38 000 Euro) oder die Matisse-Zeichnung eines Frauenporträts von 1947 für 150 000 Euro. Eine hochformatige "Komposition mit 4 Figuren" von Schlemmer.

Auf den "Durchblick" nach Europa setzen die in diesem Jahr mit Schwerpunkt vertretenen Galerien traditioneller afrikanischer Kunst: Hier harmonieren eine Miniatur-Maske der Pende (Kongo) zu Christian Rohlfs "Golem" (28 000 Euro) oder eine expressiv-magische Skulptur der Songye (16 000 Euro) zu weiteren Werken der Klassischen Moderne. Die Palette edler Möbel reicht von Stühlen aus dem Stadtschloss Potsdam über gediegenes Biedermeier bis zum Wiener Jugendstil und Thonet-Holzstühle. dpa