Eike Schmidt wird neuer Direktor der Uffizien

Rom (dpa) - Als erster ausländischer Direktor führt bald ein Deutscher die Kunstsammlung Uffizien in Florenz. Der Kunsthistoriker Eike Schmidt soll in den kommenden Wochen seinen neuen Posten an der renommierten Gemäldegalerie anterten.

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Das italienische Kulturministerium hatte den 47-jährigen gebürtigen Freiburger in einem internationalen Bewerbungsverfahren ausgewählt. Auch zwei weitere Deutsche sollen angesehene Kultureinrichtungen in Italien entstauben.

Schmidt arbeitet derzeit noch am Minneapolis Institute of Arts. Zuvor war er unter anderem Kurator in der National Gallery of Art in Washington und im J. Paul Getty Museum in Los Angeles.

„Die Uffizien sind eines der berühmtesten Museen der Welt, da wagt man nicht dran zu denken, so einen Job zu bekommen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Mir haben die Hände vor Freude gezittert, als mich der italienische Kulturminister angerufen hat.“ Der neue Posten sei ein „Traumjob“, aber eine große Herausforderung. Er wolle die Uffizien - wo Werke von Michelangelo, Leonardo da Vinci und Botticellis „Geburt der Venus“ zu sehen sind - vor allem besucherfreundlicher machen und das Schlangestehen vor dem Museum verkürzen.

Neben Schmidt wurde auch die Deutsche Cecilie Hollberg für einen Führungsposten in Italien ausgewählt, wie das Kulturministerium in Rom am Dienstag mitteilte. Sie soll die Gallerie dell'Accademia in Florenz leiten, in der unter anderem Michelangelos David-Skulptur zu sehen ist. Die 48-Jährige aus Soltau in Niedersachsen führt seit 2010 das Städtische Museum in Braunschweig.

Der 34-jährige Archäologe Gabriel Zuchtriegel, gebürtig aus Weingarten in Baden-Württemberg, wird künftig für die Unesco-Welterbestätte, die Ruinenstätte in Paestum, verantwortlich sein.

Die drei Deutschen sind unter den Gewinnern eines neuen Ausschreibungsverfahrens, mit dem der italienische Kulturminister Dario Franceschini die bisherige Führung angesehener öffentlicher Museen entstauben will. Dabei wurden 20 Führungsposten Anfang des Jahres international ausgeschrieben. Unter den Auserwählten sind 13 Italiener und 7 Ausländer aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und Frankreich.

„Es ist ein historischer Schritt für Italien und seine Museen, der eine jahrzehntelange Verzögerung aufholt“, sagte Franceschini. Der Grundstein für die Modernisierung der Museen sei nun gelegt.

Eine neue Führung bekommen auch die Galleria Borghese in Rom und die Gallerie dell'Accademia in Venedig.