Museen locken mit Aktionen am Internationalen Museumstag

Ludwigsburg (dpa) - Mehr als 1500 Museen in ganz Deutschland haben mit besonderen Attraktionen wie freiem Eintritt oder Führungen einen Tag lang für sich geworben. Zum 36. Internationalen Museumstag am Sonntag hoben Politiker und Museumsverantwortliche die Bedeutung der Einrichtungen hervor.

Zugleich betonten sie die Notwendigkeit für die Museen, sich immer wieder neu zu erfinden. Bundesweit standen mehr als 10 000 Aktionen und Angebote auf dem Programm, das Motto lautete diesmal „Vergangenheit erinnern - Zukunft gestalten: Museen machen mit!“.

Bei der zentralen Auftaktveranstaltung in Ludwigsburg warnte der Staatssekretär im baden-württembergischen Wissenschafts- und Kunstministerium, Jürgen Walter (Grüne), vor stärkeren Einsparungen im Museumsbereich. Die Einrichtungen seien „mit Sicherheit kein haushaltspolitischer Steinbruch“, erklärte er laut Redemanuskript. Wer die Zukunft gestalten wolle, müsse zunächst Vergangenheit und Gegenwart kennenlernen. „Nirgendwo gelingt das besser als in den Museen.“ Viel mehr als früher stehe heute dort die Vermittlung von Wissen im Vordergrund, betonte er.

Der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Volker Rodekamp, sieht Deutschlands Museen im Wandel. „Sie müssen sich immer wieder neu erfinden und unter Beweis stellen, dass die Gesellschaft sie braucht“, sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Daher gelte es, in Bewegung zu bleiben, sich nicht nur auf Schätze zu verlassen, sondern viel auszuprobieren, auch wenn nicht alles in die richtige Richtung gehe.

„Es herrscht eine Art Aufbruchstimmung“, sagte Rodekamp. Die Auseinandersetzung mit neuen Medien und den Rezeptionsgewohnheiten einer jüngeren Erlebnisgesellschaft biete neue Chancen. „Digitale Medien können die Idee des Museums verstärken und das dort angehäufte Wissen viel breiter zur Verfügung stellen.“

Auch vor und an dem Museumstag wurde dieses Mal auf Twitter und in den sozialen Netzwerken fleißig geworben. Unter dem Hashtag #IMT13 tauschten Nutzer via Twitter Tipps aus und kommentierten Entdeckungen. Auch Staatssekretär Walter betonte die Rolle der neuen Medien als „Appetitanreger“, um sich dann die realen Objekte vor Ort in den Museen anzuschauen.

Zuwachs bekam die Museumsfamilie im thüringischen Bad Salzungen: Dort wurde zum Internationalen Museumstag ein Salz-Museum eröffnet.