„Revolutionär!“ Russische Avantgarde: Werke von 110 Künstlern in Chemnitz

Chemnitz (dpa) - Kandinsky, Malewitsch, El Lissitzky: Die Chemnitzer Kunstsammlungen präsentieren in einer Ausstellung ab Sonntag die Sammlung russischer Avantgarde von Vladimir Tsarenkov.

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Unter dem Titel „Revolutionär!“ sind bis März 2017 zum Auftakt des 100. Jahrestages der Russischen Revolution rund 400 Werke von 110 Künstlern zu sehen, wie das Museum am Freitag mitteilte. Die Gemälde, Arbeiten auf Papier, Architekturmodelle und Entwürfe für Porzellane entstanden in den Jahren 1907 bis um 1930.

Sie demonstrieren die ästhetische Revolte und sozialutopische Zielrichtung dieser Kunst, wie Kuratorin Brigitte Milde erklärte. Viele der Werke wurden in der Vergangenheit schon verliehen. „Nun ist diese Sammlung russischer Avantgarde zum ersten Mal nahezu komplett zu sehen.“ Der seit Jahrzehnten in London lebende Russe Tsarenkov kommt laut Milde aus der Wirtschaft und hat diese Sammlung „sehr kenntnisreich“ aufgebaut. „Wer Rang und Namen hat, ist da.“ Es gebe Begegnungen mit prominenten Vertretern und weniger bekannten Bildern.

„Vom Motiv her sind Neuentdeckungen dabei“, sagte Milde. Dazu zählen Porträts des Dirigenten Igor Strawinsky und der Künstlerin Natalja Gontscharowa von Michail Larionow oder das Gipsmodell Architektona von Kasimir Malewitsch. „Es ist erstaunlich und bemerkenswert, was sich in Privatbesitz befindet.“ Die Sammlung zeugt vom ästhetischen und visionären Aufbruch junger Künstler in Russland am Anfang des 20. Jahrhunderts, die Kulturfunktionäre, Hochschullehrer, Designer und Architekten waren.