Schlingensiefs Biennale-Projekt als Online-Puzzle
Frankfurt/Belrin (dpa) -Schlingensief per Mausklick: Mit einer Art Schnitzeljagd im Internet will Susanne Gaensheimer, die Kuratorin des Deutschen Biennale-Pavillon 2011, die Neugier für den Künstler und sein Werk wecken.
Auf einer sich ständig ändernden Internetseite werden in den kommenden Wochen zunehmend biografische Details und Informationen zu Projekten und Ideen des im vergangenen Jahr gestorbenen Christoph Schlingensief veröffentlicht. Außerdem werden in der Folge die Vorstellungen des Künstlers für den Pavillon, die er bereits in mehreren Arbeitssitzungen umrissen hatte, dokumentiert.
Die Seite, die auf den ersten Blick noch aussieht wie ein bunter Flickenteppich mit Texten und Fotos, vervollständigt sich nach Angaben des verantwortlichen Berliner Büros bis zum Auftakt der Biennale in Venedig im kommenden Juni. „Wir wollen, dass die interessierten Leute sich durch Schlingensiefs Leben und Schaffen surfen, sie sollen selbst entdecken können“, sagte Markus Müller am Mittwoch auf Anfrage in Berlin. Deshalb sei bereits die Online-Seite offen angelegt und erschließe sich erst auf den zweiten Blick und im Laufe der Zeit.
Die Internetseite erinnert somit auch an die Arbeitsweise Schlingensiefs, der Inszenierungen oder Kunstprojekte ebenfalls bis zum Schluss permanent änderte. Schlingensief war am 21. August an Lungenkrebs gestorben. Gaensheimer, die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK), hatte daraufhin angekündigt, im Pavillon eine Ausstellung über, und nicht von Schlingensief zu präsentieren.