Förderung: Ein Star wird nach oben geschoben
Die Düsseldorfer Pianistin Rada Pogodaeva und ihre Förderer.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer Modedesignerin Uta Raasch entwarf mit ihrem Team ein Couturekleid für die aus Kasachstan stammende und an der Robert-Schumann-Hochschule von den Professoren mit Höchstnoten bewertete Pianistin Rada Pogodaeva. Und auch andere Privatleute der Düsseldorfer Gesellschaft unterstützen die 24-Jährige nach Kräften - ein im heutigen Kulturleben sehr ungewöhnliches und erfreuliches Phänomen.
Frank Schnitzler, ehemaliger Inhaber der gleichnamigen Luxus-Parfümerie, veranstaltete kürzlich ein Konzert mit Pogodaeva in der Musikhochschule und lud Düsseldorfer Prominenz ein - mit zündendem Erfolg. Nun folgt der musikbegeisterte Gastronom Helmut Schröder nach und gestaltet auf seinem Gut Mydlinghoven im Düsseldorfer Stadtteil Hubbelrath ein Nachmittagskonzert mit vorangehendem English-High-Tea.
Wie eine Seejungfrau wirkt die zierliche Pianistin in dem zwischen Grün, Silbergrau und dunklen Erdfarben changierenden Chiffonkleid von Raasch - ein romantisch-märchenhafter Anblick. Welches Klavierstück würde dazu besser passen als "Ondine" aus Ravels "Gaspard de la Nuit"?
Technisch dürfte Rada Pogodaeva diesem enorm schwierigen Opus gewachsen sein. Denn bislang begeistert sie mit Werken, die in der Pianistenszene Respekt einflößen wie der "Orientalische Islamey-Fantasie" von Mili Balakirew und den nicht minder gefürchteten "Études d’execution transcendante" von Franz Liszt sowie Sergej Rachmaninows Drittem Klavierkonzert. Sie spielt aber auch Feinsinnigeres von Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin und scheut auch nicht die Sphären der frühen Moderne, wenn sie Werke von Igor Strawinsky aufs Programm setzt.
"Es ist ein spontaner Kreis von Begeisterten, die sich zusammengefunden haben, diese Ausnahme-Pianistin zu fördern", sagt ihr Manager Werner Hellfritzsch. Und finanzielle Hilfe benötigt die junge Mutter der dreijährigen Maria, um etwa an internationalen Klavierwettbewerben teilnehmen zu können.
Rada Pogodaeva wirkt recht scheu und macht nicht viele Worte. Sie wolle nicht nur populäre Stücke spielen, zu denen viele spontan Zugang fänden, sondern ihre Hörer auch mit anspruchsvollem Repertoire fordern, sagt sie. "Ich möchte Leichtes mit dem Schwerem verbinden."