Rhein-Kreis. Landesliga mangelt es an Freude
Rhein-Kreis. · Unentschieden und Niederlagen in der Landesliga. In der Oberliga bleibt der TSV in Erfolgsspur.
Kein Staat zu machen ist in diesen Tagen mit den beiden in der Landesliga kickenden Vertretern des Fußballkreises 5 Grevenbroich/Neuss. Zwar bot der SC Kapellen im Heimspiel gegen den SV Hönnepel/Niedermömter seinem Publikum ein Torfestival, Freude über das 4:4-Unentschieden kam im Jupp-Breuer-Stadion aber ebenso wenig auf wie fünf Kilometer weiter bei der Holzheimer SG, die gegen den 1. FC Mönchengladbach ihre dritte Liga-Pleite in Folge einstecken musste
Der SCK kann einfach nicht mehr gewinnen. Alexander Hauptmann und Janik Röber brachten den abgestürzten Aufstiegskandidaten im ersten Abschnitt mit 2:0 in Front. Nach dem Anschlusstreffer von Elidon Bilali stellte Hauptmann per Elfmeter den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Ruhe kehrte jedoch nicht ein in den Auftritt der fahrigen Hausherren. „Statt den Gegner selber mal auszukontern, laufen wir in Konter“, stellte der Sportliche Leiter Jörg Ferber fassungslos fest. Doch selbst nach den beiden Treffern von Bilali und Marvin Hitzek zum 3:3 wäre für Kapellen noch der so dringend benötigte Sieg drin gewesen. Wiederum Hauptmann traf nämlich zum 4:3. Der abermalige Ausgleich des Kellerkindes durch Luca Thuyl war für Ferber jedoch typisch für die aktuelle Phase: „Er geht durch vier Mann durch. Wir wir die Gegentore kriegen, ist grauenhaft. Die Offensive ist ganz in Ordnung, immerhin haben wir wieder vier Tore geschossen. Aber die Konzentration auf die Defensive ist ungenügend.“ Und er schloss ungehalten: „Du kannst dir zu Hause keine vier Tore fangen.“ Zu allem Überfluss brach bei Manu Ioannidis die alte Verletzung wieder auf. Nur zur Einordnung: Von Sterkrade-Nord auf Platz eins trennen den SCK jetzt 13 Punkte und selbst Teutonia St. Tönis auf Rang zwei ist auf neun Zähler davongezogen. Die Erftkicker sind derweil auf Rang sieben nur einen Punkt besser als die Zweitvertretung des TSV Meerbusch ...
Die TSV-Reserve hat ihre jüngsten Aufwärtstrend aber nicht fortsetzen können. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge unterlag sie Kellerkind BW Dingden mit 1:2. In der ersten Hälfte brachte Ferhat Cavusman (23.) die Gäste nach einer Ecke in Front. Die Meerbuscher fanden nach dem Wechsel besser in die Partie und kamen in der 57. Minute durch ein Kopfballtor von Kemal Karpuz auch zum Ausgleich. In der Folge drängten die Hausherren auf die Führung, doch mitten in diese Drangphase hinein staubte auf der Gegenseite Alexcander Sack (80.) zum 2:1 für Dingden ab und sorgte damit für die Entscheidung.
Der erste Einsatz als offizielle Vertreter von Chefcoach Guido van Schewick, der sich aus privaten Gründen eine Auszeit bis Weihnachten genehmigt hat, endete für seine bisherigen Co-Trainer Stefan Schellenberg und Thomas Rodoniklis mit einem nicht sonderlich überraschenden Fehlschlag. Obwohl jeder wusste, was passiert, vermochten die Gastgeber nicht zu verhindern, dass Goalgetter Oguz Ayan Gladbach in der 22. Minute mit seinem bereits 25. Treffer in dieser Saison in Führung brachte. Er war nach einem weiten Einwurf von Pascal Schellhammer gedankenschnell zur Stelle. „Ansonsten hatten ihn Joel Trotzki und Pierluigi Principe aber gut im Griff“, wollte Schellenberg festgehalten wissen.
Ihn ärgerte auch, dass Maurice Girke und Damian Kaluza bei einer Doppelchance in der fünften Minute leer ausgegangen waren. „Mal selber in Führung zu gehen, hätte uns gut getan und wäre auch verdient gewesen.“ Noch vor der Halbzeitpause erhöhte Leonard Lekaj auf 2:0 (40.) für die so torhungrigen Gäste. Und dabei blieb es bis ganz hinein in die Schlussphase. Die eröffneten die Mannen des bis Januar 2016 in Kapellen tätigen Trainers Frank Mitschkowski durch Vincent Boldt mit dem 3:0 (82.), danach bescherte die Partie wenigstens noch dem Holzheimer Maurice Girke einen kleinen Glücksmoment: Das 1:3 (83.) war bereits sein zehnter Treffer in dieser für ihn und seine Teamkollegen so schwierigen Spielzeit. Die dritte Niederlage in der Meisterschaft in Folge wäre selbst danach vielleicht noch zu verhindern gewesen, „denn Maurice Girke wird in der 85. Minute elfmeterreif gefoult“, befand Schellenberg, der seinem Team keinen großen Vorwurf machen konnte. „Es war ja eigentlich wie immer: viel Aufwand, wenig Ertrag.“ Dass Aufbäumen nach dem 0:3-Rückstand bestätigte ihn allerdings in seiner Meinung: „Die Moral stimmt. Die Jungs glauben weiter an sich.“
Fußball-Oberligist TSV Meerbusch scheint endgültig zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben. Dem 3:0-Sieg gegen den 1. FC Kleve ließen die Blau-Gelben gestern einen 1:0-Erfolg bei Union Nettetal folgen. In der Tabelle kletterten sie damit wieder hoch auf Rang sechs.Zunächst musste sich der TSV vielen Angriffen der Hausherren erwehren. Nach einer Viertelstunde befreite er sich aber aus der Umklammerung und riss die Initaitive selbst an sich. Tim Nehrbauer, Jamie van de Loo und Dennis Dowidat ließen vor der Pause allerdings beste Chancen aus.
Nach dem Wechsel blieben die Meerbuscher am Drücker und sorgten für die überfällige Führung. Taoufiq Naciri (54.) war mit einem sehenswerten Freistoß aus und 20 Metern erfolgreich. Danach versäumten es die Gäste, für die Entscheidung zu sorgen. Das rächte sich fünf Minuten vor Schluss beinahe. Nettetal ließ bei einer Zwei-gegen-Eins-Situation jedoch die große Gelegenheit zum Ausgleich aus. „Das hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, denn mit Ausnahme der Anfangs- und der Schlussphase hatten wir das Spiel unter Kontrolle“, befand Trainer Toni Molina.