Die Kita-Suche ist für alle schwierig
Die Folgen des U3-Ausbaus für Dreijährige.
Wer sich in diesen Tagen mit Erzieherinnen unterhält, hört oft denselben Satz: „Der Kindergarteneintritt mit drei Jahren ist politisch nicht mehr gewollt.“ Unter gefrusteten Eltern auf der Suche nach einem Kita-Platz ist die Verunsicherung entsprechend groß. Viele, die ihr Kind eigentlich erst mit drei Jahren in den Kindergarten geben wollten, fühlen sich regelrecht gezwungen, einen früheren Eintrittstermin zu wählen, um die Chancen auf ihre Wunschkita aufrecht zu erhalten. Und Eltern, deren Kinder jetzt drei Jahre alt werden, fühlen sich als Verlierer des U3-Ausbaus, weil sie zum scheinbar ungünstigsten Zeitpunkt auf der Suche sind. Bei ihnen allen hinterlässt der mit so viel Aufwand betriebene U3-Ausbau einen bitteren Nachgeschmack.
Genau deshalb ist es wichtig, ihn jetzt nicht zu verteufeln. Er ist richtig und wichtig, weil er Eltern Wahlfreiheit und die Sicherheit schenkt, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind. Und man darf bei allen berechtigten Befürchtungen nicht vergessen, dass in den meisten Städten mehr als 95 Prozent aller Dreijährigen mit Kindergartenplätzen versorgt werden können — damit ist ihre Situation immer noch deutlich besser als die der kleineren Kinder.
Und am Ende scheint es derzeit für keine Familie, ganz gleich wie alt ihr Kind ist, einfach zu sein, den gewünschten Platz zu bekommen. Kräftezehrende Vorstellungsrunden in möglichst vielen Einrichtungen, das Gefühl, sich gut verkaufen oder regelrecht anbiedern zu müssen, kennen sie alle.
Also Augen zu und durch? Nein, denn gerade weil die Lösungen für all diese Probleme nicht auf der Hand liegen, muss darüber gesprochen werden. Den Kindergärten müssen Möglichkeiten an die Hand gegeben werden, Bedarf und Angebot besser aufeinander abzustimmen. Die derzeit geltenden Förderrichtlinien zum Beispiel machen dies in der Tat unnötig schwer.
Definitiv keine Option darf es sein, Kleinkinder mit befristeten Verträgen von Kita zu Kita zu schicken. Das wäre eine Zumutung und würde einen Gedanken ad absurdum führen, der stets im Vordergrund stehen sollte: dass ein Betreuungssystem in erster Linie den zu Betreuenden dienen sollte.