Meinung Fußball-Fehlkonstruktion
Die fußballerische Begabung hat den Fußballer Pierre-Emerick Aubameyang weit gebracht. Er ist mit seinen 28 Jahren vermutlich vielfacher Millionär geworden, weil er nicht mehr nur als irdischer Fußballer, sondern als Künstler betrachtet wird.
Als einer, dessen Fähigkeiten Millionen wert sind, weil andere diese Summen für ihn auf den Tisch legen: Sponsoren, TV-Konzerne, Stadionbesucher, die Trikots oder Tickets kaufen. Jeder Spieler ist längst ein eigenes Business. Mal ein kleines, oft ein großes.
Besser wäre es, sie alle täten das nicht in solchem Ausmaß. Und jemand würde diesen enthemmten Fußball-Markt endlich zu regulieren beginnen. Denn je länger diese Schraube weitergedreht wird, desto schlimmer wird das grenzenlose Verhalten dieser vielen jungen Fußballer, die ihre Vereine oft nur noch als Plattform wahrnehmen und weiterziehen, wenn eine bessere geboten wird. Die mehr verspricht. Mehr von allem. Feixend reist dann der Tross ins nächste Paradies. Und zurück bleibt der frustrierte Fan. Sie leben auf unterschiedlichen Sternen. Weit entfernt voneinander.
Dortmund ist davon geschädigt: Erst führte Dembele alle an der Nase herum, ehe Barcelona über 100 Millionen Euro für jenen Kicker zu zahlen bereit war, der gerade erst alle genarrt hatte. Jetzt macht Aubameyang seinen Arbeitgeber lächerlich. Und wird für etliche Millionen nach London zu einem Trainer wie Arsene Wenger wechseln, der einmal jene Werte vertreten hat, die heute mit Füßen getreten werden. Merkwürdig.
Diese Spieler werden vielleicht mal für ein Spiel suspendiert, aber kehren doch dann zurück, weil ihr unermesslicher Wert auf dem Markt das Handeln bestimmt. Das beste Beispiel: Peter Stöger ist prinzipienfest Verfechter des Teamgedankens. Trotzdem hat er Aubameyang wieder spielen lassen. Vielleicht, weil er einen Torjäger brauchte. Oder Arsenal gezeigt werden sollte, dass man den Spieler nicht zwingend verkaufen muss. Oder: Weil es die Clubführung so wollte.