Meinung Klinsmann, der Projektleiter

Meinung · Jürgen Klinsmann ist kein besonderer, noch sonderbarer Mensch. Er war ein guter Fußballer, kein richtig großer. Immer aber war er einer mit Gespür fürs Geschäft. Und in Berlin ist er diesem Sog erlegen.

Stephan Esser

Foto: Dirk Jochmann

Die Millionen von Lars Windhorst und die Ideen des Projektleiters des Sommermärchens 2006 sind indes nur eine kurze Sympbiose eingegangen. Geld und Fußball jedenfalls finden in Berlin in dieser Form nicht zusammen – der gegenseitige Nutzen war schnell aufgezehrt. Klinsmann hat sich im November verführen lassen, Trainer zu werden. Er wird es bereuen und als Clubtrainer in der Liga kann man sich ein Comeback des Strahlemanns kaum vorstellen.

Gut zehn Jahre nach dem Aus bei den Bayern scheitert ein neuer Anlauf in Deutschland und in der Bundesliga krachend. Sein Hinweis auf fehlende Unterstützung zeigt zweierlei: Klinsmann ist nicht so groß wie es sein Name durchaus suggeriert. Und er ist weniger durchsetzungsstark, als ihn viele als Nationaltrainer in Erinnerung hatten. Aber da galt noch seine formulierte Devise: Man muss den ganzen Laden auseinandernehmen. Das hat er mit dem DFB auch veranstaltet, Berlin war da etwas bockiger.