Kriminalität Anklage nach tödlicher Attacke beim CSD in Münster
Ein Mann ist beim CSD getötet worden. Der Täter wurde nun angeklagt.
Nach einem tödlichen Angriff beim Christopher Street Day (CSD) in Münster hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 20-Jährigen wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Nach Überzeugung der Ermittler soll der junge Mann am 27. August 2022 einem 25-Jährigen einen Faustschlag versetzt haben. Nach dem Sturz auf den Hinterkopf starb der Mann an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma. Über die Annahme der Anklage muss jetzt das Landgericht Münster entscheiden, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Der 20-Jährige sitzt in Untersuchungshaft und hat sich bislang nicht zu dem Vorwurf geäußert. Der Mann soll bei der CSD-Veranstaltung zunächst zwei Frauen unter anderem queer-feindlich beschimpft und bedroht haben. Als der 25-Jährige ihn bat, das zu unterlassen, soll der 20-Jährige unvermittelt mindestens einmal mit der Faust zugeschlagen haben.
Zur Beurteilung der Schuldfähigkeit hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachten in Auftrag gegeben. Im Gespräch mit der Sachverständigen hat der Angeklagte betont, dass er nicht homophob oder queerfeindlich sei. Nach Bewertung der Expertin könnte die Tat auch auf eine durch Alkohol ausgelöste aggressive Stimmung und Gewaltbereitschaft zurückzuführen sein, heißt es in der Mitteilung.
Beim Opfer handelt es sich um einen Transmann. Transmenschen sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen. Die Tat hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt.