Bürgermonitor Poller erfüllen Anwohnerwunsch
Anrath. · Wegen der zu engen Fahrbahn der Willicher Hochbendstraße wichen Autofahrer oft auf den Gehweg aus. Poller verhindern das.
Etlichen Anwohnern an der Hochbendstraße in Anrath war es seit Langem ein Dorn im Auge, dass es dort aufgrund der auf einer Straßenseite parkenden Autos immer wieder zu Situationen kam, bei denen Autos, aber auch Lkw über den Bürgersteig der anderen Straßenseite fuhren. Wenn Fahrzeuge die parkenden Autos querten, überfuhren sie die Mittellinie und benötigten damit ein Stück der anderen Fahrbahnseite. Es kam zu Engpässen, es wurde teilweise nicht gewartet, und Fahrer entschieden sich, den Bürgersteig zu befahren. Damit ist nun Schluss.
Seit vergangener Woche zieren sechs rot-weiße Poller den Bürgersteig, die es unmöglich machen, dass die für Fußgänger vorgesehenen Flächen befahren werden. „Wir freuen uns, dass damit einer unserer Wünsche in Erfüllung gegangen ist“, sagt Jürgen Kuenen. Jetzt hoffe man, dass der zweite Wunsch ebenfalls in Erfüllung gehen werde, fügt der Anwohner an: Die Anwohner machen sich nämlich Gedanken um die Sicherheit der Fahrradfahrer, die den Fahrradweg an der Klein-Kollenburg-Straße nutzen. Es herrscht die Meinung, dass dessen Ende zu abrupt sei und es möglicherweise zu einem Unfall kommen könnte, wenn der Radfahrer vom Fahrradweg auf die Straße wechselt. Eine Radfahrschleuse ist der Wunsch.
Die Straßenbreite ist zu gering
für die vorgeschlagene Lösung
Doch so schnell und einfach wie bei der Pollerlösung kann hier nicht agiert werden. Die Furt für die Radfahrer ist zwar in Planung, aber die Straßenbreite reicht nicht aus. Eine Straßenaufweitung wird benötigt. „Die planerischen Maßnahmen befinden sich gerade in der Prüfung“, informiert Gregor Nachtwey. Der Technische Beigeordnete der Stadt Willich erinnert daran, dass jede Gemeinde an rechtliche Vorgaben gebunden ist, die die Straßenverkehrsordnung vorgibt, und daher nicht einfach wahllos agiert werden kann. Das trifft auch auf den dritten Wunsch der Anwohner an der Hochbendstraße zu. Sie fordern vehement eine Tempo-30-Regelung für die Straße ein. Sie hoffen, dass die gesamte Verkehrssituation an der Hochbendstraße durch eine Tempo-30-Zone entschärft werden könnte. Das würde in den Augen der Betroffenen nicht nur für mehr Sicherheit auf der Straße sorgen, sondern auch zu einer Verminderung der Lärmbelästigung führen.
Studien zufolge reduziert sich Lärm, wenn eine Geschwindigkeitsabsenkung auf Tempo 30 erfolgt. Vor dem Hintergrund, dass die Hochbendstraße aber eine sogenannte Erschließungsstraße ist, ist die Funktion der Straße rechtlich definiert, und die Stadt Willich ist an die damit einhergehenden rechtlichen Vorgaben der Straßenverkehrsordnung gebunden. „Wir können die Straße nicht einfach zu einer Tempo-30-Zone machen. Wir müssen uns in dem gegebenen rechtlichen Rahmen bewegen“, informiert Nachtwey.
Im gleichen Atemzug verweist er auf das neue Mobilitätskonzept der Stadt. Im Rahmen dessen wird jede Straße erneut unter die Lupe genommen und deren Qualifizierung überprüft.
Sollte es bei der Hochbendstraße zu einer anderen Einteilung kommen, könnte das Tempo von 50 auf 30 Stundenkilometer gesenkt werden. Das müssen die Anwohner abwarten. In Sachen Sicherheit hat die Stadt derweil bereits einen weiteren Schritt unternommen. Vor der scharfen 90-Grad-Kurve der Hochbendstraße wurde ein Schild aufgestellt, das das Parken in der Kurve untersagt. Das war bislang nicht der Fall, und sorgte damit für gefährliche Momente. Denn wer die parkenden Autos überholte, hatte keine Chance, auf die eigenen Straßenseite zurückzufahren, wenn sich plötzlich Gegenverkehr um die Kurve bewegte.
Das bedeutet auch mehr Sicherheit für die Radfahrer auf der Straße. Denn der ein oder andere wurde oft unangenehm von einem entgegenkommenden Fahrzeug überrascht, das sich auf der Fahrbahnseite des Radfahrers bewegte.