Approximation Festival Ein Angriff auf eingeübte Hörgewohnheiten
Beim Approximation-Festival gibt auch das Dream House Quartet ein Konzert.
Schon allein das Wort ist eine extreme Herausforderung für jeden Nicht-Mathematiker: Approximation. Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Annäherung“. Der berühmte Versuch der Quadratur des Kreises ist so eine. Oder eben der Versuch, der Komplexität von Musik im Sprechen über sie gerecht zu werden.
Das Düsseldorfer Approximation-Festival startete im Jahr 2005 den Versuch, eine Plattform für Komponisten zu schaffen, die musikalische Grenzgänge auf dem Klavier wagten. Eine Annäherung bestand also in den Anfangszeiten des Festivals darin, dem Instrument Klavier auf eine neue, innovative Weise auf der Basis verschiedenster Kontexte oder Stile Raum zu geben. Was dann über die Jahre passierte: In den so geschaffenen Musik- und Klangräumen des Festivals entwickelten sich Verzweigungen zu anderen Formen der experimentellen und neuen Musik. Die Fangemeinde für das Approximation-Festival wuchs, und heute treffen an den Festivaltagen Anhänger aus den Bereichen der Avantgarde, des Jazz oder auch des Pop aufeinander und feiern die neuen Formen musikalischer Experimente.
Das Ergebnis seien „außergewöhnliche Konzerterlebnisse und ein Angriff auf eingeübte Hörgewohnheiten“, erklären die Veranstalter. Ein solcher Angriff auf eingeübte Hörgewohnheiten wird bereits zu Beginn des Mini-Festivals am Dienstag, 8. November, im Rahmen der MTV Music Week in der Tonhalle stattfinden: Bryce Dessner, amerikanischer Komponist, Gitarrist und Mitglied der Rockband The National, spielt dann zusammen mit dem Dream House Quartet eine eigens für das Festival erstellte Komposition mit dem Titel „Sonic Wires“.
Instrumente wie das Hurdy Gurdy oder Sarangi erleben
Die vier miteinander befreundeten Künstler – neben Dessner sind das noch die Schwestern Katia und Marielle Labèque und David Chalmin – gehen einen eigenen Weg hin zu einer freien Musik. Dabei greifen sie unter anderem zurück auf Werke von John Cage und Terry Riley, auf jüngere Werke von Arvo Pärt oder Nicola Tescari, wie auch auf Songs von Suicide, Sonic Youth oder Radiohead.
Wer mehr Lust darauf hat, einmal zu erleben, wie sich Instrumente wie das Hurdy Gurdy, das Harmonium oder das Saiteninstrument Sarangi in Arrangements, die sich irgendwo zwischen mittelalterlicher Musik und avantgardistischem Jazz auffächern, so anhören, der ist am 9. November im Salon des Amateurs beim belgischen Ensemble Razen bestimmt gut aufgehoben. Das neue Projekt Fågelle der Schwedin Klara Andersson und der Schweizer Pianist Nick Bärtsch runden das musikalische Angebot des diesjährigen Approximation-Festivals ab.
Tickets sind im Internet erhältlich, unter der Adresse: