Pflegekinder brauchen Unterstützung Assistenzhund soll behinderten Kindern im Alltag helfen

Leichlingen. · Das Tier ist aber sehr teuer. Familie Theis hofft auf Spenden.

Lia mit dem Besuchs-Assistenzhund Quentin. Die beiden haben sich prima verstanden.

Foto: Christoph Theis

Lia ist drei Jahre alt. Ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen und kecken Lächeln – und einem großen Problem. Lia leidet unter einem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Ihre Mutter hatte während der Schwangerschaft Alkohol getrunken. Eine Folge von Lias Krankheit ist, dass sie oft schon wegen Kleinigkeiten an die Decke geht und dann nicht mehr zu beruhigen ist.

Keine leichte Aufgabe für Cornelia und Christoph Theis. Das Ehepaar hat Lia als Pflegekind aufgenommen, wie bereits vor Jahren den heute neunjährigen Moritz. Er leidet unter dem Down-Syndrom. „Der Alltag mit den Kindern ist schon eine ganz schöne Herausforderung“, sagt Cornelia Theis. Ein Assistenzhund soll der Familie nun helfen. Doch der kostet rund 26 000 Euro. Die Versicherung übernimmt von diesen Kosten nichts, deshalb bittet die Familie um Spenden.

„Wenn nur die Hälfte zusammen käme, wäre das schon toll“, sagt die 45-jährige Mutter von vier Kindern. Dass sie einmal zwei Pflegekinder mit unterschiedlichen Behinderungen in ihrer Familie haben würde, ist auch für sie eine Überraschung. Wenngleich Moritz einst auf Wunsch zu ihnen kam. Beim Jugendamt hatten sie hinterlegt, dass sie bereit wären, sollte ein Kind eine Familie suchen. Die leiblichen Eltern des Jungen sahen sich nicht in der Lage, ihn zu betreuen. „Er ist ein ganz gemütlicher“, erzählt Theis.

Lia wiederum sollte als Kleinkind eigentlich nur kurz mit ihrer Mutter in der Familie verweilen, bis das Gespann eine Einrichtung gefunden hätte. „Daraus ist etwas Längeres geworden“, so Theis. Die Entscheidung, ein weiteres Pflegekind mit Problemen aufzunehmen, war nicht leicht.

Die Ausbildung der
Hunde dauert Jahre

Ein Assistenzhund soll beiden Kindern helfen. Lia würde ausgeglichener, für Moritz wäre der Hund ein Antreiber und Motivator. Das hat die Familie bereits ausprobiert, als Labrador Quentin die Familie besucht hat – und dieser Besuch klappte super. „Er hat sich uns quasi ausgesucht“, freut sich Theis. Doch die nötigen 26 000 Euro kann die Familie nicht auftreiben.

Der Vierbeiner käme aus der Nähe von Rostock. Dort befindet sich das WZ-Hundezentrum. Trainer Ulrich Zander erklärt, dass die Ausbildung der Hunde Jahre dauere, sei sehr intensiv, sowohl was die Arbeit also auch die Kosten angeht. Damit diese Kosten von Versicherungen übernommen werden, bräuchte es eine einheitliche, deutschlandweite Definition eines Assistenzhundes. Doch die gibt es nicht. In 19 von 20 Fällen seien Familien auf Spenden angewiesen, so Zander.

Und darauf hoffen nun auch Christoph und Cornelia
Theis.