Mörderjagd in Grefrath Biene Hagen ermittelt in einem neuen Fall
Grefrath · Im Cyriakushaus in Grefrath stellte Vera Nentwich ihren neuen Grefrath-Krimi vor.
(evs) Es ist der mittlerweile achte Grefrath-Krimi in acht Jahren. Fleißig ist die Willicher Autorin Vera Nentwich, ebenso wie ihre Ermittlerin Sabine „Biene“ Hagen. Die ermittelt in dem Geburts- und Heimatort der Autorin. Und genau dort, im Cyriakushaus, stellte Vera Nentwich nun zum ersten Mal ihren neuen Krimi „Tote singen selten schief“ vor, den sie wie alle ihre Bücher im Eigenverlag herausgibt.
Auch jetzt noch sei sie sehr aufgeregt, wie ihr „neues Baby“, auf dem sie „rumgebrütet und das sie sich aus den Lenden gequetscht habe“, bei der Leserschaft ankomme. Und da sie sich als „Kabarettistin und Autorin“ bezeichnet, wählte sie für die Buchvorstellung nicht die Form einer reinen – vielleicht etwas drögen – Lesung, sondern gestaltete einen abwechslungsreichen Abend mit musikalischen Einlagen.
Denn der Oedter Frauenchor Harmonia, dessen Vorsitzende im Roman ermordet wird, hat ein reales Vorbild: den Frauenchor Oedt, den Vera Nentwich auf dem Grefrather Weihnachtsmarkt kennen lernte. „Der rappende Chorleiter und die Freude und Begeisterung der Sängerinnen hat mich begeistert“, so berichtet sie. Und die Idee für den neuen Roman in ihr entzündet.
Denn zum Thema „Singen“ habe sie einen sehr persönlichen Bezug. Als „Frau mit männlichem Migrationshintergrund“ seien ihr drei Dinge erhalten geblieben: „der Männerbauch, der Männerhintern und die männliche Stimme“, wie sie mit erfrischender Offenheit und Ungezwungenheit erläutert. Die Versuche, ihre Stimme umzumodeln, endeten in Gesangsunterricht bei einem professionellen Gesangslehrer an der Kreismusikschule Viersen, der ihre männliche Tenorstimme für ausbildungswürdig befand. Sprich, sie steht zu ihrer Stimmlage, singt mittlerweile seit vielen Jahren in einem Düsseldorfer Jazz-Chor.
Sie selbst glaubte von sich immer, sie könne nicht singen, und kann daher die Nöte von Biene Hagen umso besser nachvollziehen, als die von ihrer Freundin Betty zur Chorprobe des besagten Frauenchors mitgeschleppt wird. In diesem Moment der Lesung betreten rund 30 Frauen des Oedter Frauenchors gemeinsam mit Chorleiter Christian Wilke den großen Saal des Cyriakushauses und imitieren lautlos das Ankommen und die Begrüßungen zu Beginn einer Probe. Der Chor singt sich mit der Protagonistin real ein. Und schließt gleich den ersten Song „Eternal Flame“ an.
Im Wechsel von Lesung und Gesang wird das Geschehen sehr lebendig, und man spürt bei den detailreichen Schilderungen, dass Vera Nentwich die Proben des Frauenchors im Untergeschoss der Albert-Mooren-Halle in Oedt tatsächlich besucht und sehr genau beobachtet hat. Als nach der Probe die Nachricht eintrifft, dass Nicole, die Vorsitzende des Chors, einen Unfall gehabt habe und tot sei, stimmt der Chor das melancholische „Don‘t speak“ der Band No Doubt an.