Elfter Elfter Bilanz zum 11.11.: Viele Polizisten im Einsatz, viele junge Trinker

Köln/Düsseldorf · In Köln und Düsseldorf feierten die Narren weitgehend friedlich - es gab jedoch einige Unfälle. Auffällig ist der zunehmende Alkoholkonsum unter Jugendlichen. Die Polizei war mit vielen Beamten im Einsatz.

Junge Frauen und ein "Einhorn" feiern vor dem Dom den Auftakt der Karnevalssession.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Mit vielen Einsatzkräften haben Polizei und Ordnungsamt in Köln den Karnevalsauftakt am Elften Elften begleitet. „Angesichts eines frühzeitigen, sehr erheblichen Besucheraufkommens, hohen Alkoholkonsums und daraus resultierenden Aggressionspotenzials war die deutlich erkennbare Polizeipräsenz immer wieder gefragt“, erklärte die Polizei am Montag zur Situation am Sonntag. Nach Beobachtung von Kölner Ordnungsamt-Mitarbeitern hat der Alkoholkonsum bei einem Teil der Jugendlichen zugenommen.

In Köln gab es laut Polizei-Bilanz insgesamt fünf Festnahmen. Im Jahr davor waren es - an einem der ohnehin sehr einsatzreichen Samstage - noch zehnmal so viele. Die Kölner Polizei sprach bis zum Montagmorgen insgesamt 168 Platzverweise aus. 54 meist stark betrunkene Personen verbrachten den Rest der Nacht im Polizeigewahrsam. Zudem wurden 14 Sexualdelikte angezeigt, davon eine Vergewaltigung. Ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Er wurde nach seiner Vernehmung und der Prüfung von Haftgründen wieder entlassen, hieß es in der Polizei-Bilanz.

Nachdem im vergangenen Jahr Sauf-Exzesse beklagt worden waren, hatte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) verstärkte Ordnungs- und Aufklärungsmaßnahmen sowie die Ausweitung einer Glasverbotszone eingeführt. Vorfälle wie im vergangenen Jahr seien „nicht hinnehmbar“. Das Ordnungsamt führte diesmal hunderte Jugendschutzkontrollen und Präventivgespräche durch. Die Anzahl der Verstöße liegt nach Angaben der Stadt bei über 140 und damit deutlich über den Vorjahreswerten. Der Alkoholkonsum der jugendlichen Besucher und die damit einhergehenden Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsamt hätten sich deutlich verstärkt, berichteten die Mitarbeiter.

Auch für die Kölner Feuerwehr gab es weniger Einsätze. Insgesamt mussten die Rettungswagen 755 Mal ausrücken. 2017 hatte es am Karnevalsauftakt noch 1085 Einsätze gegeben. Die Feuerwehr führt den Rückgang vor allem auf den Ausbau des Sanitätsdienstes zurück. In den Veranstaltungsbereichen waren der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter Unfallhilfe und das Deutsche Rote Kreuz präsent.

Am späten Abend des elften Novembers gab es einen tödlichen Vorfall: Ein 51-jähriger Kölner wurde von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Nach Zeugenangaben soll er hochalkoholisiert auf dem Heimweg von einer Karnevalsfeier gewesen sein, teilte die Polizei mit. Hinweise auf Fremdverschulden liegen den Ermittlern nicht vor.

Ein 25 Jahre alter Kölner wurde schwer verletzt, als er aus dem dritten Stock eines Hauses auf ein Vordach stürzte. Am Heumarkt kletterte ein 22-Jähriger auf ein Gerüst und stürzte zwei Meter in die Tiefe. Er kam nach Angaben der Stadt „mit maximal mittleren Verletzungen“ davon.

Die Düsseldorfer Polizei hatte nur einen Vorfall in Zusammenhang mit dem Karneval zu verzeichnen: Es habe einen Einsatz wegen einer versuchten sexuellen Belästigung gegeben, sagte eine Sprecherin am Montag. Davon abgesehen sei sehr friedlich gefeiert worden. Die Feuerwehr meldete ebenfalls nur einen Einsatz wegen erhöhten Alkoholkonsums, das Ordnungsamt gab an, dass „alles ruhig“ geblieben sei. Die Party begann in Düsseldorf jedoch mit einer kleinen Panne: Weil eine Musikdarbietung länger dauerte als geplant, erwachte der Hoppeditz nicht pünktlich um 11.11 Uhr, sondern erst um 11.14 Uhr.

(dpa)