Mit rund 50 Kilogramm Sprengstoff ist das zweite Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher an der Autobahn 45 kontrolliert zu Boden gebracht worden. Die Sprengung des 377 Meter langen Bauwerks bei Wilnsdorf im NRW-Kreis Siegen-Wittgenstein nahe der hessischen Landesgrenze erfolgte pünktlich und planmäßig.
Sprengmeister Eduard Reisch zeigte sich im Anschluss hochzufrieden. „Alle Ladungen sind detoniert“, sagte er. Es habe keine Schäden an der bereits neu gebauten, nach Norden führenden Brücke gegeben. Auch die Erschütterungswerte seien im Rahmen geblieben.
Viele Schaulustige verfolgten Sprengung
Ein Fallbett aus 7.600 Kubikmetern Erde fing Pfeiler und Fahrbahn auf. Rund um die mitten in der Natur liegende Brücke war das Gebiet zuvor weiträumig abgesperrt und gesichert worden. Die Brückensprengung lockte viele Schaulustige an.
Das Technische Hilfswerk stellte laut Westfalen-Niederlassung der Autobahn GmbH rund 65 Hilfskräfte, auch Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz. Bis zum Nachmittag sollte die A45 zwischen den Anschlussstellen Wilnsdorf und Haiger-Burbach gesperrt bleiben.
Talbrücke soll im Sommer verschoben werden
Nun gehe es daran, die rund 10.000 Tonnen Bauschutt wegzuräumen und wieder aufzubereiten, sagte Reisch. Die Arbeiten werden voraussichtlich etwa sechs Wochen dauern. Danach sollen die Vorbereitungen für den Neubau des zweiten Teilbauwerks starten.
Noch in diesem Sommer werde die Talbrücke Rinsdorf mit Überbau und Pfeiler quer verschoben, sagte Samuel Freund, Leiter der Außenstelle Netphen, Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH. „Ein einmaliges Ereignis, das es in dieser Größenordnung noch nie in Deutschland gegeben hat.“
Der Ausbau der sogenannten Sauerlandlinie gehört zu den größten Bauprojekten an Autobahnen in NRW. Auf der gesamten Strecke gibt es viele marode Talbrücken, die erneuert werden müssen. Schlagzeilen machte vor allem die derzeit im Neubau befindliche Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid.
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