20 Mitarbeiter sollen sich um eine Blitzanlage kümmern

Trotz der Einstellung zusätzlichen Personals rechnet die Kreisverwaltung mit einem ordentlichen Überschuss durch die Anlage, die 2017 in Betrieb gehen soll.

Foto: Doro Siewert

Burscheid.Voraussichtlich Anfang 2017 werden die ersten Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit in die geplante Radarmesskontrolle auf der A1 zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz fahren. Es ist geplant, die bereits vom rheinisch-bergischen Kreistag beschlossene Überwachungsanlage im vierten Quartal dieses Jahres aufzubauen, sie soll spätestens im Januar 2017 in Betrieb gehen.

Das geht aus den Unterlagen für die Kreistagssitzung am 10. März hervor. Bereits am Montag wird sich der Ausschuss für Personal, Organisation und Gleichstellung mit dem Thema beschäftigen, denn die neue Überwachungsanlage, die Millionen einbringen wird, hat auch erhebliche personelle Konsequenzen. Laut Vorlage für den Kreistag sollen 19,9 Stellen eingerichtet werden, um die Blitzanlage betreiben zu können. Die Anlage selbst dürfte um die 450 000 Euro kosten, so viel soll an überplanmäßigen Ausgaben genehmigt werden, die jährlichen Wartungskosten betragen rund 30 000 Euro.

Hintergrund für die neue Geschwindigkeitsüberwachungsanlage (SGÜ) ist die hohe Zahl von Unfällen, die sich auf dem Autobahnstück ereignet haben. Seit Juli 2014 bis Mai 2015, als die Unfallkommission den Beschluss fasste, die Radaranlage zu errichten, ereigneten sich 288 Unfälle mit 80 Verletzten, davon 15 Schwerverletzten.

Die Autobahnpolizei bestätigte die Einschätzung, dass auf dem Abschnitt zwischen Burscheid und Leverkusen die zulässige Geschwindigkeit teils erheblich überschritten werde. Ab Burscheid sind 120 km/h erlaubt, die Höchstgeschwindigkeit wird abschnittsweise auf 100 km/h, dann 80 km/h sowie 60 km/h für Laster reduziert.

Die SGÜ soll bei Kilometer 396,1 errichtet werden (also etwa in Höhe der Brücke Lambertsmühle) und das Tempo auf allen drei Fahrspuren überwachen.

Zusätzliches Personal wird ab Januar 2017 in der Bußgeldbehörde, für die Geschwindigkeitsüberwachung selbst sowie der Zahlungsabwicklung und Vollstreckung sowie der Poststelle gebraucht. Das Personal soll stufenweise eingestellt werden, je nach Umfang der Verstöße. Im Jahr 2017 wird wegen der Einarbeitung der Mitarbeiter mit einem Überschuss von rund 1,7 Millionen Euro für den Kreishaushalt gerechnet, ab 2018 sollen es dann jährlich rund 4,5 Millionen Überschuss sein. Es wird damit gerechnet, dass ab 2018 jährlich 134 000 Autofahrer zu schnell in die Radaranlage fahren. Im Durchschnitt wird mit Verwarn- und Bußgeldern pro Fahrer in Höhe von 33,75 Euro gerechnet.