B 51: Ausbau doch erst im Frühjahr

Vor wenigen Wochen hatte Straßen NRW angekündigt, dass es bald losgehen soll. Doch jetzt hat man gemerkt: Der Winter kommt bald.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Mitteilung von Straßen NRW am Dienstag hatte gerade mal sieben Zeilen. Und in der Überschrift hieß es sachlich: „B 51: Beginn der Bauarbeiten in Burscheid-Hilgen erst im Frühjahr“. Doch im Rathaus sorgte die Nachricht bei Bürgermeister Stefan Caplan, Planern und TBW-Sprecher Jürgen Malzkuhn für große Verärgerung.

Diese freilich packte der Verwaltungschef bei der BV-Anfrage in moderate Töne. „Wir waren schon sehr überrascht“, erklärte Caplan, der nur Wochen zuvor aus dem Bergischen Volksboten von dem geplanten weiteren Ablauf erfahren hatte. Damals sagte der Projektleiter des Landesbetriebs Straßen NRW: „Ende September, Anfang Oktober werden Sie etwas sehen“, so Friedel Lamsfuhs am 18. September im BV. Später wurde dies noch mal leicht korrigiert.

Am Dienstag dann aber die Kehrtwende: Die vorlaufenden Arbeiten der Versorgungsunternehmen zwischen Witzheldener und Dabringhausener Straße gestalteten sich plötzlich aufwendiger, hieß es. Und wörtlich: „Der Beginn der Arbeiten noch vor dem Winter erscheint unter diesen Umständen nicht sinnvoll.“ Gemeint sind laut Straßen NRW der Abriss des Brückenbauwerks über der ehemaligen Bahntrasse und die Absenkung der B 51. Es könne sein, so ist dem Text weiter zu entnehmen, „dass durch einen Wintereinbruch die Arbeiten zum Erliegen kommen und eine sehr ungünstige verkehrliche Situation entsteht“.

Es sei daher in Abstimmung mit allen Beteiligten beschlossen, die Bauarbeiten im Frühjahr 2016 zu starten, sobald es die Witterung zulasse.

Auf Rückfrage des Bergischen Volksboten, ob Straßen NRW und die beteiligten Versorgungsunternehmen nicht schon hätten bei der ersten Anfrage im September ahnen können, dass der Winter komme, antwortete Sprecher Johannes Szmais: „Das hat sich in Gesprächen unübersichtlich gestaltet. Wir hatten gehofft, ein Baufeld in Angriff nehmen und abschließen zu können.“ Dann aber habe sich herauskristallisiert, dass der Baustart noch in diesem Jahr „von Tag zu Tag unwahrscheinlicher“ werde. Die Entscheidung, den Baustart zu verschieben, sei von allen Beteiligten „einvernehmlich“ geschehen.

„Wegen uns hätte gebaut werden können“, entgegnet Caplan. Die Technischen Werke hätten ihre Hausaufgaben gemacht. Die Arbeiten an den Kanälen würden wie vorgesehen vor Weihnachten beendet. Und eigentlich sei vorgesehen gewesen, beide Bauprojekt zeitlich überlappend zu betreiben. Nun bleibe ein offenes Zeitfenster von womöglich einem halben Jahr — und damit entsprechendem Verzug. Caplan: „Das ist aus unserer Sicht sehr unglücklich, weil die Gesamtbauzeit, in der die Bürger belastet werden, nun länger wird.“ Und das habe man vorher der Öffentlichkeit anders versprochen.