Bäckerei Kretzer: Kommt ein Ofen angeflogen . . .

Unter laufender Produktion baut Richard Kretzer seine Backstube um. Höhere Absätze machen es notwendig.

Burscheid. Acht Standorte hat die Bäckerei Kretzer mittlerweile. Drei neue Filialen sind alleine unter Richard Kretzer dazugekommen, der seit fünf Jahren die Geschäfte des Familienunternehmens führt. Mit dem Zuwachs der Kundschaft und den entsprechenden Zahlen wurde dem 26-jährigen Hilgener bald klar. „Die alten Backöfen sind das Nadelöhr der Produktion.“

Diese Zeiten werden spätestens Ende dieser Woche vorbei sein. In einer spektakulären Aktion wurde am Montag ein hochmoderner neuer Brötchenofen mit einem schweren Kran von der Kölner Straße über die Fassade in die Backstube im Hinterhof gehoben. Natürlich nicht, ohne vorher das Dach auf mehreren Metern aufzuschneiden. Maßarbeit mit dem Zwei-Tonnen-Ofen.

Sogar sieben Tonnen wiegt der neue Brotofen, dessen Einzelteile am Nachmittag mit einem Schwertransporter geliefert wurden. Sie kommen auf dem Landweg in die Backstube und werden in den kommenden Tagen verschweißt und montiert. „Wir steigern damit unsere Ofenfläche um etwa 70 Prozent auf mehr als 36 Quadratmeter“, sagt Kretzer, geschäftsführender Gesellschafter. Die Sozialräume der Mitarbeiter weichen dafür und wandern ins Souterrain.

Neben einer höheren Produktion verspricht sich der 26-Jährige eine Reduzierung der Energiekosten um 20 Prozent. Bei Stromrechnungen in Höhe von 10 000 Euro im Monat eine notwendige Kalkulation. Und warum dann nicht Gas?

„Mit Strom bin ich viel flexibler. Da kann ich komplett mit allen Herden machen, was ich will.“ Spekulatius und Brot beispielsweise in benachbarten Kammern direkt nebeneinander. Auch die Qualität seiner Produkte will Kretzer durch die neuen Öfen noch verbessern. Die Brotlaibe könnten jetzt noch intensiver außen krustig und innen saftig gebacken werden. Und das alles computergesteuert.

Auch die Betriebsprozesse untereinander könnten dann besser angepasst werden. Immerhin müssten von den 3500 Kunden auch 20 Großkunden wie Krankenhäuser bedient werden. Der größte nimmt regelmäßig 300 Stücke Kuchen ab.