Burscheiderin auf Bio-Bauernhöfen in Neuseeland

Sonja Struminski reist seit November durch Neuseeland. Als Freiwillige arbeitet die Burscheiderin auf Bio-Bauernhöfen.

Foto: Sonja Struminski

Burscheid. Vor zwei Jahren flitzte Sonja Struminski noch durch den Luchtenberg-Richartz-Park und drehte ihren Kurzfilm „Alles wird gut“. Seitdem ist viel passiert. Heute rupft die Burscheiderin Unkraut, streicht Bänke und erntet Zitronen — in Neuseeland.

Foto: Sonja Struminski

Seit November reist die 25-Jährige mit dem „Working Holiday“-Visum durch das Land und bietet ihre Arbeitskraft auf sogenannten „Wwoofing“-Farmen an. „Wwoofing bedeutet, dass ich bei meinen Gastgebern arbeite und im Gegenzug kostenlose Unterkunft und Verpflegung erhalte. So lernt man die Einheimischen viel besser kennen“, erklärt Struminski.

Nachdem sie ihr Studium mit einem Bachelor in digitaler Filmproduktion abgeschlossen hatte, wünschte sie sich eine Auszeit. „Ich wollte eine Pause, bevor ich richtig ins Berufsleben starte“, erklärt Struminski. Um Geld zu sparen, arbeitet sie in einer Bäckerei in der Nähe der Kreissparkasse, fotografiert Hochzeiten und produziert ein Schulungsvideo für einen Autohersteller.

„Ein Auslandsaufenthalt hat mich schon immer gereizt, aber bislang fehlte mir immer der Mut. Jetzt habe ich mich endlich getraut. Ich finde, jeder sollte mal durch die Welt reisen und sehen, wie das Leben an anderen Orten stattfindet“, sagt Struminski.

Zwei Jahre will sie insgesamt unterwegs sein. Nach Neuseeland stehen Australien und England auf der Reiseroute. Neben verschiedenen Berufen und Kulturen will sie vor allem sich selbst kennenlernen. „Momentan passt mein gesamtes Leben in einen 70-Liter-Rucksack. Der Mensch braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Ich hoffe, dass ich dieses Denken beibehalten kann. Mir fehlt nichts - außer Salatkräuter-Tütchen“, erklärt die Weltenbummlerin und lacht.

Ihre große Leidenschaft lässt sie auch am anderen Ende der Welt nicht aus den Augen. Sonja Struminski plant eine audiovisuelle Dokumentation für Menschen, die es ihr nachtun möchten. „Viele Jugendliche reisen mit dem Working-Holiday-Visum mithilfe einer Organisation durch diverse Länder. Man kann aber alles alleine organisieren und dabei enorme Geldsummen sparen.“

Vor einigen Wochen hat sie außerdem einen Auftrag für ein Musikvideo an Land gezogen. In ein paar Monaten steht vielleicht auch noch ein Kurzfilm an.