Geschecktes Bergschaf ersetzt Rasenmäher

Schafzüchter erhält probeweisen Zugang zu Regenrückhaltebecken.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Bei solchen Abkommen spricht man gerne von einer Win-win-Situation. Seit ein paar Tagen grasen acht Schafe auf dem Gelände des mehrstufigen Regenrückhaltebeckens in Repinghofen. Und das vertraglich offiziell abgesichert. Frank Grauvogel, Abteilungsleiter der Technischen Werke (TWB), staunt bei einem ersten Blick über die Anlage: „Man sieht schon deutlich, dass hier gegrast wurde.“

Vor sechs Jahren von den Technischen Werken (TWB) angelegt, sorgt das vierstufige Becken dafür, dass die tiefer gelegene Lambertsmühle im Wiehbachtal bei starken Niederschlägen keine Probleme bekommt. Aber die Wiesenfläche will gepflegt sein, um eine Vermoosung zu verhindern und das Versickern des Regenwassers zu sichern. Fünf bis sechs Mal im Jahr musste bisher gemäht werden.

Damit ist jetzt erst mal Schluss. Gerade 14 Tage ist es her, dass Grauvogel eine Anfrage des Dürscheider Schafzüchters Roman Starbek erhielt, der sich für den Erhalt vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen einsetzt: Ob er seine gescheckten Bergschafe nicht in Repinghofen grasen lassen könne?

Ein Gestattungsvertrag erlaubt das jetzt. Den TWB erspart er die Kosten für das Mähen. Und Starbek hat eine neue Möglichkeit, seine Herde weiden zu lassen, optimal abgesichert durch die stabile Umzäunung des TWB-Geländes. Ein aufgehängter Leckstein und ein Eimer Trinkwasser — fertig ist das neue Schafparadies.

„Der Vertrag ist zunächst bis zum Jahresende befristet und verlängert sich in gegenseitigem Einvernehmen“, sagt Grauvogel. Derzeit überprüft er, welche der insgesamt fünf Anlagen für das Projekt noch geeignet wären. „Bei zweien überlegen wir, ob wir das dort auch machen. Dann könnte Herr Starbek mit seiner Herde zwischen den Flächen wechseln.“