Busunternehmen Wiedenhoff feiert 90-Jähriges
Der Betrieb hat seinen Personalstamm in den letzten zehn Jahren von 80 auf 120 Mitarbeiter erhöht.
Burscheid. Das Busunternehmen Wiedenhoff feiert am Samstag sein 90-jähriges Bestehen. Anlass für die Geschäftsführer Ralf Weltersbach und Holger Wiedenhoff, auf die erfolgreich Firmengeschichte zurückzublicken. Hier nur ein Beispiel für die jüngste Entwicklung: Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren seinen Personalbestand um 50 Prozent von 80 auf 120 Mitarbeiter erhöht.
Doch der demografische Wandel macht auch vor den Busunternehmen nicht Halt. Weniger Schüler, weniger Fahrten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) — zumindest in bestimmten ländlichen Regionen. Und so blicken auch die Verantwortlichen im Hause Wiedenhoff durchaus kritisch in die Zukunft. „Wir haben aber nicht das Problem mit dem ÖPNV, das es im Oberbergischen Kreis gibt“, erläutert Geschäftsführer Ralf Weltersbach.
Die Busse seien weiter mit Schülern ausgelastet, bestätigt auch Holger Wiedenhoff: „Auf der Linie 252 bringen wir morgens sogar zwei Busse mit Schülern aus Burscheid und Leichlingen nach Solingen.“ Laut Weltersbach gebe es sogar noch zusätzlichen Bedarf. Insbesondere Leichlingen gelte mit seiner Mittellage als Zuzugsgebiet für junge Familien, die im so genannten Speckgürtel wohnen wollten. Ob die Entwicklung mit der neuen kirchlichen Gesamtschule in Burscheid eine andere werde, könne noch nicht abgeschätzt werden.
Die Entwicklung in Sachen Umweltschutz allerdings schon. Zukunft hätten nur noch besonders umweltschonende Fahrzeuge, sagen die beiden Geschäftsführer. Vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen zwei neue Linienbusse mit besonders emissionsarmen Motoren der so genannten Euro-6-Norm angeschafft. Diese haben im Vergleich zu den bereits ebenfalls sparsamen Euro-5-Motoren unter anderem bei den Stickoxiden deutlich verbesserte Werte.
„Im Jahre 2004 produzierten wir mit unseren Linienbussen bei einer Jahreskilometerleistung von rund zwei Millionen etwa 83 Tonnen Emissionen. Im Jahre 2014 werden wir bei gleicher Kilometerleistung etwa 40 Tonnen an Schadstoffen produzieren“, erklärt Wiedenhoff.
Etwa vier der Busse neuester Generation werden jedes Jahr dazukommen, sagen die Geschäftsführer. Dagegen bezweifeln die Verantwortlichen allerdings aktuell, dass sich Elektrobusse durchsetzen. Zudem zweifelt Sohn Constantin Wiedenhoff, der für die nächste Geschäftsführungs-Riege in den Startlöchern steht, an, ob sich die derzeitige Technologie unter Umweltschutzgründen rechne. „Wenn man die ganze Umweltbilanz sieht, ist es fraglich, ob sich das rentiert.“ Schließlich würden die Akkus noch über den halben Planeten geschickt, bevor sie eingebaut werden können.