Gemeinsame Aufklärung zu Depressionen
Die Klinik Wersbach steht an der Spitze eines neuen Bündnisses im Kreis.
Rhein.-Berg. Kreis. Glaubt man den Statistiken, dann leiden rund vier Millionen Menschen in Deutschland unter einer Depression. Aufklärungs- und Präventionsarbeit sind im Umgang mit dieser Volkskrankheit von entscheidender Bedeutung. Im Rheinisch-Bergischen Kreis hat sich jetzt ein Bündnis gegen Depression gegründet, das mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen seinen Teil leisten möchte. An der Spitze dieses Bündnisses steht die Klinik Wersbach in Leichlingen.
„Die Versorgung von depressiven Menschen soll weiter verbessert werden. Daher sollen Angehörige unterstützt und Ärzte gezielt geschult und weitergebildet werden“, sagt Dr. Christoph Florange, medizinischer Geschäftsführer und Chefarzt der Wersbacher Klinik.
„Es wird immer so viel über Burn-out und Ähnliches gesprochen. Präventiv tätig zu werden, ist der richtige Weg“, ergänzt Eigentümer Kurt Lammert, der es als Wertschätzung für seine Klinik sah, als das Bündnis gezielt auf ihn und seine Kollegen zugekommen ist. „Wir haben erkannt, dass die gute Arbeit, die wir hier bereits leisten, weiterhin und noch gezielter helfen kann. Teil des Bündnisses gegen Depression zu sein, wird unserem Image sicherlich auch nicht schaden. Für uns ist das Thema Depression hier in Wersbach ja kein Neuland.“
Viele Betroffene wissen nicht, dass Depression eine Krankheit ist, die ärztlich und psychotherapeutisch behandelt werden kann. Ebenso werden Symptome wie Schlaflosigkeit, schlechte Laune, Unzufriedenheit oder Appetitlosigkeit oftmals falsch gedeutet. „Die Menschen gehen doch als erstes meistens zum Hausarzt. Daher ist es wichtig, dass die Mediziner frühzeitig die Beschwerden erkennen und richtig einordnen können. Gerade in schweren Fällen führen Depressionen auch häufig zum Suizid“, sagt Florange.
Am 19. März findet auf Gut Landscheid, das mit Wersbach koopiert, die Auftaktveranstaltung statt. Ende April soll es die erste Schulung geben. Als Schirmherr fungiert der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach. Weitere Partner des Bündnisses sind unter anderem die AOK Rheinland, die Montanus-Apotheken oder die Firma Isotec aus Kürten. „Zudem freuen wir uns, dass uns die Robert-Enke-Stiftung finanziell unterstützt“, sagt Projektmanager Acar Sar.
Das Bündnis gegen Depression ist dem 2003 gegründeten Deutschen Bündnis gegen Depression angeschlossen. Der Dachverband unterstützt den Verein bei der Planung und Durchführung seiner Aktivitäten.