Das neue Gesicht des Megaphons
Noch bis zum 11. April sind im Rathaus die drei Entwürfe für einen Neubau in der Montanusstraße zu sehen.
Burscheid. Seit Montag können sich die Burscheider im Rathaus (Raum 2.03) selbst ein Bild von den eingereichten Entwürfen für ein neues Jugendzentrum an der Montanusstraße machen. Wie berichtet waren drei Architekturbüros von der Stadt im Rahmen eines beschränkten Wettbewerbs aufgefordert worden, Pläne für den Neubau einzureichen.
Die vorgelegten Ergebnisse der Büros Schmitz (Aachen), Miksch/Rücker (Düsseldorf) und Pässler/Sundermann (Leverkusen) fallen denkbar unterschiedlich aus: Mal sind zwei versetzte Gebäuderiegel vorgesehen (Schmitz), wobei der in Richtung Federal-Mogul verschobene Teil in Industriehallenoptik gehalten ist und den Veranstaltungssaal enthält. Miksch, schon zuvor als Gutachter mit dem alten Bahnhof befasst, setzt optisch eher auf die Wirkung von Pavillons, Pässler hat sich für eine rundliche Form entschieden.
Die Vorgaben für das rund 3000 Quadratmeter große Grundstück waren eng gesteckt: Maximal 1,3 Millionen Euro dürfen Hochbau und Gebäudetechnik kosten; ein Raumprogramm war bereits im Dezember beschlossen worden. Zudem sollen Erweitungen möglich sein: für den Veranstaltungssaal, der damit später einmal von 200 auf 400Plätze wachsen könnte, und für einen Neubau als Ersatz für die Fraktions- und Sitzungsräume im heutigen Pastor-Löh-Haus. Denn dessen Erhalt könnte in einigen Jahren zur Diskussion stehen.
Die vierköpfige Jury (Bürgermeister Hans Dieter Kahrl, Holger Wilke als Leiter des städtischen Gebäudemanagements sowie die Kreisbauamtsleiterin Jessica Lehmann und Maria Kümmel von der Stadt Leverkusen als Architektinnen) hat den Aachenern und Düsseldorfern jeweils einen ersten Preis zugedacht. Dabei hat Schmitz den Kostenrahmen um 300 000 Euro überschritten und zum Teil Angebote vorgesehen, die gar nicht gefordert waren. Jetzt gilt es seitens der Verwaltung zu prüfen: Wer liegt mit seiner Kalkulation richtig?
Auch manche Nachbesserung wird noch auf die Büros zukommen: Bei Schmitz ist die Andienung des Saals nicht optimal gelöst und die Proberäume liegen noch direkt neben der vorgesehenen Gaststätte; Pässler hat die geforderte Barrierefreiheit nicht berücksichtigt.
Noch bis zum 11. April sind die Pläne im Rathaus zu sehen. Als Ergebnis der politischen Diskussion und der Nachbesserungsaufforderungen an die beteiligten Büros wird die Verwaltung dann einen der drei Entwürfe vorschlagen, der Grundlage der Förderanträge und daher auch mit hoher Wahrscheinlichkeit realisiert werden soll. Die Entscheidung fällt im Juni.