Die Experten-Feuerwehr für Datenbanksysteme

Die Herrmann & Lenz Services GmbH setzt auf Spezialisten — und persönlichen Umgang.

Die Experten-Feuerwehr für Datenbanksysteme
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Mitarbeiter kommen täglich aus Dortmund, dem Westerwald, Koblenz, Köln und Aachen nach Burscheid. Den bergischen Stil sind sie an ihrem Arbeitsplatz gewöhnt. Das gilt an der Höhestraße 37. Das wird auch gelten, wenn die Herrmann & Lenz Services GmbH im nächsten Jahr auf die andere Straßenseite zieht — in das einstige Gebäude der Kindertagesstätte Rasselbande.

Rund 350 Quadratmeter stehen den derzeit 20 Mitarbeitern jetzt zur Verfügung, 520 werden es in Zukunft sein. Das ist dringend nötig, denn zum Teil sind Computerarbeitsplätze im Augenblick schon doppelt vergeben. „Aber es gehört zu unserer Firmenphilosophie, dass jeder hier noch seinen festen Arbeitsplatz hat“, sagt Geschäftsführer Uwe Herrmann (52) — auch wenn in der IT-Branche das Homeoffice inzwischen weit verbreitet ist. „Aber dann geht das Persönliche verloren.“

Bei Herrmann & Lenz kann dagegen Schäferhund Jacky noch friedlich neben dem Schreibtisch der Sekretärin dösen. Das wirkt gemütlicher, als das Firmenleben tatsächlich ist. Denn hier arbeiten hoch spezialisierte Feuerwehrleute für Datenbanksysteme — mit Rufbereitschaft in der Nacht, am Wochenende und selbst Heiligabend bis 16 Uhr.

Als Herrmann und sein Geschäftspartner Dierk Lenz 1995 ihr gemeinsames Büro bei Oracle, einem der Marktführer für Datenbanksoftware, gegen die Selbstständigkeit tauschten, fingen sie mit ihrem Zwei-Mann-Betrieb in einem kleinen Büro im Kölner Süden an. Heute macht ihre Firma einen jährlichen Umsatz von bis zu drei Millionen Euro und betreut 150 Kunden — vom Mittelständler bis zu Großunternehmen wie BMW. Die meisten davon befinden sich in Deutschland, der Schweiz und Österreich, aber von Burscheid aus wurden auch schon Installationen und Datenbankumzüge in Moskau oder Mexiko unterstützt.

Hermann & Lenz ist darauf spezialisiert, Oracle Database mit den speziellen Anforderungen und der Software der jeweiligen Unternehmen zu harmonisieren. Und die Erwartungen sind hoch: „Manche Kunden sagen, wir brauchen ein System, das auf keinen Fall ausfallen darf. Dann konzipieren wir Hochverfügbarkeitslösungen“, sagt Herrmann. Tauchen in einem Datenbanksystem Fehler auf, wird sofort auf andere Computer umgeschaltet, damit der Betrieb weiterlaufen kann. Der Paketdienst DHL Express ist beispielsweise auf ein reibungsloses Funktionieren des Datenbanksystems angewiesen.

Mittlerweile sind in Burscheid neben der Services GmbH zwei weitere eigenständige Firmen entstanden. Seit 2009 bietet die Solutions GmbH das Monitoring-Werkzeug, um Kundenbetriebe zu überwachen und mögliche Problemfelder schon zu erkennen, bevor ein Fehler im System aufgetreten ist. „Inzwischen vermarkten wir die Software auch unabhängig von unserer Dienstleistung“, sagt Herrmann.

Jüngstes Unternehmen ist aber das Aufgaben-Management Taskzone. Es folgt dem Prinzip sozialer Netzwerke und ist eine Cloud-Anwendung (externe Datenspeicherung), für die kein Teilnehmer etwas auf seinem eigenen Rechner installieren muss. So haben bei Projekten alle Beteiligten den gleichen Informationsstand und Zugriff auf die aktuellsten Dokumente. Der Umbau der einstigen Rasselbande wird beispielsweise auch über Taskzone organisiert.

Im nächsten April feiert die Herrmann & Lenz Services GmbH schon ihr 20-jähriges Firmenbestehen. „Eigentlich wollten wir das mit der Einweihung der neuen Büros gegenüber verbinden, aber dafür ist es dann noch zu früh“, sagt Uwe Herrmann. „Aber vielleicht können wir ja schon was in den leeren Räumen machen.“

hl-services.de hl-solutions.de taskzone.com