Die Fritz-Halbach-Straße erhält einen neuen Namen
52,1 Prozent stimmen gegen die Beibehaltung. Die Wahlbeteiligung liegt bei nur 16,5 Prozent.
Burscheid. Der Name der nach dem Heimatdichter und radikalen Antisemiten benannten Fritz-Halbach-Straße in Hilgen wird geändert. Das Bürgerbegehren zur Beibehaltung des Namens erreichte beim Bürgerentscheid am Sonntag weder das nötige Quorum von 20 Prozent Jastimmen aller Wahlberechtigten noch überhaupt die Mehrheit der abgegebenen Stimmen: 52,1 Prozent stimmten beim ersten Bürgerentscheid in der Geschichte Burscheids mit Nein, entsprechend 47,9 Prozent mit Ja. Die Wahlbeteiligung lag bei mageren 16,5 Prozent.
In den beiden Hilgener Stimmbezirken (EMA-Schule und Freie evangelische Gemeinde) erzielten die Befürworter des Namens zwar eine Mehrheit, am deutlichsten in der EMA-Schule, die in unmittelbarer Nähe der Fritz-Halbach-Straße liegt. Aber in den beiden anderen Stimmbezirken (Hauptschule und Dierath) und auch bei den Briefwählern, 743 an der Zahl, lagen jeweils die Unterstützer einer Namensänderung vorne.
Trotz ihrer massiven und umstrittenen Werbekampagne ist es der Initiative zur Beibehaltung des Namens noch nicht einmal gelungen, die Zahl der Unterstützer zu erreichen, die das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift überhaupt erst möglich gemacht hatten. Von den im Dezember eingereichten 2035 Unterschriften waren nach der Überprüfung der Stadt 1683 als gültig anerkannt worden. Am Sonntag stimmten aber nur noch 1202 Wahlberechtigte für die Beibehaltung des Straßennamens.
Damit hat die einstimmige Entscheidung des Kulturausschusses vom 17. September 2013 weiter Bestand, den Namen zu ändern. Der Ausschuss war damit einem Bürgerantrag vom September 2012 gefolgt, nachdem auch ein Historiker-Gutachten Halbach (1879—1942) bescheinigt hatte, ein völkischer Ideologe und radikaler Antisemit gewesen zu sein.