Dürscheid sucht noch seinen Weg in die Zukunft

Kurz vor dem Jurybesuch ist noch unklar, was im Mittelpunkt der Präsentation beim Dorfwettbewerb stehen soll.

Burscheid. Am Mittwoch, 7. September, wird in Dürscheid eine 20-köpfige Jury auflaufen. Anderthalb Stunden hat die Burscheider Ortschaft mit ihren rund 280 Bewohnern dann Zeit, sich im Rahmen des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ zu präsentieren. Doch wie die Dorfgemeinschaft an diesem Tag insbesondere ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen will, liegt noch im Dunkeln. Für Erhellung sorgte auch ein Informationsabend am Mittwoch nicht.

Dabei ist das Interesse groß: Knapp 50 Gäste, darunter neben den Dorfbewohnern auch der stellvertretende Bürgermeister Bodo Jakob und Fraktionsvertreter von CDU, SPD, BfB und UWG, waren ins Sängerheim des MGV gekommen. Doch vielen war offenbar der Wettbewerb so neu wie seine Konzeption unbekannt. Der wenig strukturierte Vortrag der zuständigen Kreismitarbeiterin Gabi Wilhelm half ihnen da auch nicht weiter.

Insgesamt 14 Ortschaften beteiligen sich diesmal an der alle drei Jahre stattfindenden Kreisausscheidung. Dürscheid hatte seine Unterlagen gerade noch zum Ende der Bewerbungsfrist Ende Juni eingereicht. Inzwischen liegt ein von Dietmar Reinighaus verfasstes vierseitiges Papier vor, das historische Informationen mit einer Art Zustandsbeschreibung des aktuellen Dorflebens verbindet.

Im Zentrum des Wettbewerbs stehen aber Projekte der Dorfgemeinschaft, die geeignet sind, zur Bewältigung der Zukunftsprobleme und zum Erhalt dörflicher Strukturen beizutragen. Was Themen sein könnten, wurde im Laufe des Abends eher unkoordiniert deutlich: Die Einwürfe reichten von fehlenden Altglas- und Grünschnittcontainern über mangelnde Busanbindungen am Wochenende bis hin zum Wunsch nach dem regelmäßigen Besuch eines Verkaufswagens mit Lebensmitteln und einem Lärmschutzwall an der Autobahn.

Für die Umsetzung dieser Ziele bedarf es aber bürgerschaftlichen Engagements. Die Initiative „Hilgen lebt“ und die Zukunftsinitiative Burscheid wurden als Beispiele genannt. Erste Wortmeldungen ließen die Bereitschaft erkennen, über eine Dorfwerkstatt jenseits der etablierten Vereine einen ähnlichen Versuch auch in Dürscheid zu starten.

Am kommenden Dienstag soll es ein weiteres Treffen geben, um den Jurybesuch vorzubereiten. Auch der Baubetriebshof wird noch das ein oder andere erledigen. „Wenn die Teilnahme am Wettbewerb nichts anderes zum Ergebnis hätte als eine Dorfwerkstatt, dann wäre das schon ein sehr gutes Ergebnis“, bemühte sich Siegfried Kempf (Stadtmarketing) um gedämpfte Erwartungen.