Serie: Der Dieb will nur schnell weg

Polizei warnt bei Begegnung vor Aktionismus.

Burscheid. Im vierten und letzten Teil unserer Serie zur Prävention von Einbrüchen geht es um das Täterprofil — und damit auch um das Verhalten gegenüber dem Einbrecher, falls es zu einer Begegnung kommt.

„Der Einbrecher unterscheidet sich grundsätzlich vom Räuber“, erläutert Gundhild Hebborn, Leiterin des Kriminalkommissariats Vorbeugung in Bergisch Gladbach. Der Dieb begehe eigentlich keine Gewalttat. Er wolle aber unerkannt bleiben und möglichst schnell wieder vom Tatort weg. Ihr Rat: „Stellen Sie sich einem Wohnungseinbrecher nicht in den Weg!“

Denn im Gegensatz zu dem Eigentümer habe der Einbrecher viel zu verlieren. „Er will nicht im Gefängnis landen.“ Werde er in die Ecke gedrängt, könne aus einem Einbruch schnell ein Gewaltdelikt werden. Hinzu komme, dass die Täter häufig aus anderen Kulturkreisen kämen, bei denen die Anwendung von Gewalt einen ganz anderen Stellenwert besitze als bei uns. „So kann schnell eine Eskalationsschraube in die Höhe geschraubt werden.“

Die Tätergruppen heutzutage verfügen über ein hohes Maß an Organisation — zumindest im Hintergrund bei der Logistik. „Der Tatort selbst ist allerdings ein Zufallsort.“ Die Banden schickten nicht selten junge Männer und auch Frauen im Alter von 14, 15 und 16 Jahren.