Egg nimmt Abschied von den elf Opfern des Brandes
Bewegende Momente in Burscheids Partnergemeinde
Burscheid/Egg. "Die beiden Tage in Egg waren in meinem bisherigen beruflichen Leben die bewegendsten und ergreifendsten Momente." Am Telefon blickte Bürgermeister Hans Dieter Kahrl gestern auf die beiden Trauerveranstaltungen in der Burscheider Partnergemeinde zurück, an der er als Vertreter der Stadt Burscheid teilgenommen hatte: den Rosenkranz am Dienstagabend und die offizielle Trauerfeier gestern Vormittag.
Zum Rosenkranz war auch der österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) nach Egg gekommen. Bei der gestrigen Trauerfeier hielten dann der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber, Benno Elbs, Generalvikar der Diözese Feldkirch, und Eggs Bürgermeister Norbert Fink kurze Traueransprachen. "Die drei haben eindringliche, bewegende Worte gefunden", sagt Kahrl.
Rund tausend Trauergäste wollten von den elf Opfern der Brandkatastrophe am vergangenen Freitag Abschied nehmen, längst nicht alle kamen in der Kirche mit ihren etwa 700 Plätzen unter. Der Gottesdienst mit dem Egger Pfarrer Roland Waibel (48) wurde auch auf den Vorplatz übertragen.
Wie Kahrl gestern mitteilte, befand sich unter den Bewohnern des Heims auch der Bruder des langjährigen Egger Bürgermeisters Anton Sütterlüty. Er überlebte die Katastrophe schwer verletzt.
Kahrl machte sich selbst ein Bild vom Inneren des Unglücksortes. "Die Zimmer, deren Türen verschlossen blieben, sind praktisch unversehrt." Alle Opfer erstickten am dichten Qualm. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen unbekannt. Eine 92-Jährige befindet sich weiter in Lebensgefahr. Ihr Zustand habe sich aber etwas gebessert, so die Ärzte.
Was aus der für Mai geplanten Feier des Partnerschaftsjubiläums wird, ist noch offen. Kahrl: "Ich habe Norbert Fink gesagt, das sei allein seine Entscheidung. Egal ob man an dem Termin festhält oder nicht oder ihn möglicherweise in anderem Rahmen feiert, wir tragen alles mit."