Wetterfahne wieder zurück
Kirche am Markt: Hubwagen bringt Kupferarbeit in Position.
Burscheid. Ein bischen wie von Zauberhand bewegt sich Knut Thilker in der Gondel gen Himmel. Mit im Gepäck: die rund zwölf Kilo schwere Wetterfahne der evangelischen Kirche am Markt, die im Januar vom Kirchenschiff heruntergekracht war. Die Regie vom Boden aus übernimmt Dachdeckermeister Arne Küpper vom Hilgener Betrieb Gerlach: In der Hand hält er eine Fernbedienung.
Damit dirigiert der 35-Jährige am Montagmorgen den firmeneigenen Hubwagen, bis sein Kollege die Eisenstange erreicht, an der die Wetterfahne befestigt werden muss. Das ist dann nur noch eine Sache von Minuten: Die alten Schrauben waren durchgerostet, sie müssen nur ersetzt werden. Aufgesprühter Rostlöser soll auch die Beweglichkeit der Konstruktion wiederherstellen. Die Kupferdarstellung selbst hat den Sturz unbeschädigt überstanden.
Ob sie nun Erzengel, Taube und Pelikan darstellt oder womöglich eher einen Schwan, was auf ein überliefertes Wort des Reformators Hus verweisen würde, ist ungeklärt. Bei ihrem Absturz blieb die Fahne jedenfalls an der Dachrinne hängen. Kleinere Schäden an Rinne und Schiefer beheben die Dachdecker daher noch, dann ist die Arbeit erledigt.
Aufmerksamer Beobachter der spektakulären Aktion ist Mirko Friedrich. Der Schüler des Berufskollegs Opladen tritt gerade sein dreiwöchiges Betriebspraktikum bei Gerlach an. Es hätte langweiliger beginnen können.