Leverkusen Ein erfolgreiches Jahr für den Chempark

Unternehmen investieren in den Standort Leverkusen. Die Mitarbeiterzahl bleibt stabil.

Foto: Currenta

Leverkusen. Auf ein erfolgreiches Jahr kann der Chempark Leverkusen zurückblicken. Die 51 ansässigen Unternehmen investieren weiterhin in den Standort und setzen so wichtige Impulse für die Zukunft. Im laufenden Jahr waren es 307 Millionen Euro Investitionen und zusätzlich rund 225 Millionen Euro für Instandhaltungen. Insgesamt floss laut Chempark-Betreiber Currenta mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Standort. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr.

„Das große Investitionsvolumen stimmt mich sehr zuversichtlich. Es zeigt, dass sich der Chempark nach wie vor auf einem guten Weg befindet. Leverkusen ist und bleibt ein starker Produktionsstandort“, sagt dessen Leiter Ernst Grigat. Bei den Partnern am Standort gebe es eine stete Veränderung. „Das ist unsere Zukunft“, erklärt der Chempark-Chef.

Die Mitarbeiterzahl ist weiter stabil: Im Chempark Leverkusen waren zum Stichtag 30. September 27 695 Menschen beschäftigt. Davon arbeiteten 6328 Mitarbeiter für Fremdfirmen. Die Zahl der Stammbelegschaft sank leicht von 21 630 auf 21 367.

„Die unverändert sehr große Zahl an Arbeitsplätzen am Standort ist von erheblicher Bedeutung auch für das direkte Umfeld. Im Chempark wird eine Nettolohnsumme von rund 770 Millionen Euro generiert. Da die meisten Beschäftigten in der Nachbarschaft des Standortes wohnen, geben sie auch hier wieder das Geld aus“, berichtet Grigat. Steigende Zahlen gibt es bei den aktuell 1183 (Vorjahr 1151) Auszubildenden. Davon werden 58 junge Menschen bei Programmen wir Starthilfe für ihre Ausbildungsreife vorbereitet.

Zu den Veränderungen bei den großen Unternehmen des Chemparks gehört die Neuausrichtung des Spezialchemie-Konzerns Lanxess, die zügig voranschreitet und auch zu Investitionen führt. Deutlich sichtbar geworden sind die Aktivitäten von Bayer Health-Care. Im südlichen Bereich des Chemparks werden bis 2020 insgesamt mehr als 150 Millionen Euro in den Umbau eines bestehenden Produktionsgebäudes investiert. Im Supply-Center werden künftig neue Medikamente zur Behandlung der Bluterkrankheit, sogenannte Parenteralia, produziert. 60 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.

Die Vortriebsarbeiten für einen neuen Rohrleitungstunnel (Ersatzdüker) unter dem Rhein in Höhe von Köln-Merkenich werden in diesem Winter starten. Die Chempark-Standorte Dormagen und Leverkusen sind seit Jahrzehnten mit einem Leitungsbündel zum Transport von Rohstoffen miteinander verbunden. Die Verbundstruktur zwischen den Produktionsstandorten gewährleistet die zuverlässige Versorgung der Betriebe im Chempark mit den verschiedenen benötigten Stoffen wie Wasserstoff, Erdgas, Kohlenmonoxid und Stickstoff.

„Schleudern statt pressen“: Auf diese Aussage könnte man das neue Verfahren, mit dem die Kläranlage in Leverkusen seit Kurzem arbeitet, vereinfachen. Wo bisher mehrfach am Tag manuell gepresst werden musste, um den Klärschlamm zu entwässern, läuft nun alles vollautomatisch. Im Mittelpunkt des neuen Klärschlamm-Behandlungsverfahrens, in das Currenta rund 6,5 Millionen Euro investiert hat, stehen drei neue Zentrifugen, die zukünftig das bisher genutzte Kammerfilter-Pressverfahren ersetzen.

Eine gut funktionierende Infrastruktur ist laut Grigat die Basis für alle weiteren Geschäftsaktivitäten: „Dies gilt insbesondere auch für die Brücken-Situation in unserem Land. Wenn solche Mängel wie die an der Leverkusener Brücke nicht kurzfristig beseitigt werden, könnte das ansonsten positive Image unseres Landes auf Dauer Schaden nehmen.“