Persönlichkeit Ein Mittler zwischen Mensch und Natur
Köln · Er gehört zu den bekanntesten Bergsteigern der Welt, alle 8000er-Gipfel der Erde hat Reinhold Messner bezwungen und die Wüste Gobi mit 60 Jahren durchquert. Seit vielen Jahren engagiert sich der 77-jährige Südtiroler für die Umwelt und für den Klimaschutz.
Schon früh erkannte er, dass Bergsteigen auch mit minimalen Mitteln möglich ist, dass es keine in den Fels geschlagenen Haken braucht und dass man auch bei 8000 Metern Höhe auf Sauerstoffflaschen verzichten kann.
Mit seiner „Messner Mountain Foundation“ setzt sich der Alpinist und Abenteurer für den Schutz bedrohter Bergvölker ein. Mit seinem Konzept „Messner Mountain Heritage“ - einer von ihm inspirierten Museumskette - strebt er danach, Bergwelten als Lebensraum für Menschen mit dem Naturraum der Berge zu versöhnen. Mehr als 50 Bücher hat Messner als Autor verfasst und mit unzähligen Vorträgen die Menschen begeistert.
Verzicht für den
Klimaschutz
Als „charismatischen Mittler zwischen Mensch und Natur“ bezeichnete Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker Messner am Donnerstagabend im Gürzenich. Dort wurde er mit dem mit 25.000 Euro dotierten „Global Compact Award“ der Tüv Rheinland Stiftung geehrt. Diesen Nachhaltigkeitspreis bekam Messner für sein Lebenswerk. „Er ist seit Jahrzehnten ein Vorbild in seinem konsequenten Umgang mit den Naturräumen und Bergvölkern dieser Erde. Durch seine Lebensleistung verkörpert er überzeugend und überzeugt die Ehrfurcht vor der Schöpfung und die Menschheitsaufgabe, unseren Planeten für uns und unsere Nachkommen zu erhalten und zu schützen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Tüvs Rheinland, Prof. Dieter Spath.
Die Laudatio für Messner hielt ein guter Bekannter des Bergsteigers. Der frühere Chef des Kölner Gerling-Konzerns, Dr. Jürgen Zech, ist Mitglied in dem vom Südtiroler gegründeten prominenten Alpinistenzirkel der sogenannten Similauner und war mit Messner schon mehrfach in den Bergen unterwegs. Dieser leiste durch seine Lebensleistung einen „wichtigen Beitrag zu der Menschheitsaufgabe, unseren Planeten zu schützen. Die Verbindung zwischen Naturschutz und Leben der Menschen zeichnet seine Arbeit aus.“
Die Auszeichnung bestärke ihn, sein Engagement fortzusetzen. Die lebendige Naturerfahrung lehre dem Menschen die Demut. „Wir müssen unsere Berge wirklich mit unseren Beinen vermessen, auch Erschöpfung, Zweifel und Ängste erleben. Wir Menschen sind Mängelwesen und das erfahren wir nur in der Natur“, sagt Messner und forderte die Menschen mit Blick auf den Klimawandel dazu auf, auf das, was sie nicht brauchen, zu verzichten, und das, was sie brauchen, immer wieder zu benutzen. Als Preis bekam Messner eine Skulptur des slowakischen Künstlers Stefan Papco mit dem Titel „Summit Moment“ überreicht.
Messner ist der fünfte Preisträger des Internationalen Tüv Rheinland Global Compact Awards. Vor ihm wurde unter anderem die Schwester des früheren US-Präsidenten Barack Obama, Dr. Auma Obama, ausgezeichnet, die aus Nairobi zur Preisverleihung an den bekannten Bergsteiger nach Köln angereist war. Weitere prominente Gäste im Saal waren unter anderem Messechef Gerald Böse, Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin und Ford-Chef Gunnar Herrmann sowie die beiden Alt-Oberbürgermeister Fritz Schramma und Jürgen Roters.