Familiäre Konflikte in Musikform

Musical: Bei der Aufführung in der Hoersch-Halle gelingt der Musikschule die Mischung von Rock und Klassik.

Burscheid. Rockmusik und klassisches Orchester - geht das zusammen? Bestimmt nicht immer, aber manchmal doch. Bewiesen hat das die Musikschule Burscheid mit einem besonderen Projekt.

Am Freitagabend feierte das W.I.R.-Musical in der Hans-Hoersch-Halle Premiere und begeisterte das Publikum mit einer gelungenen Mischung aus rockigen und klassischen Tönen, gepaart mit Gesang und Schauspiel. Tags darauf gab es die zweite Aufführung, die ebenfalls gut besucht war.

"W.I.R." steht stellvertretend für das, was das Musical inhaltlich verspricht. Es geht in dem gut 30-minütigen Stück um Wut, Irrtum und Reue. Drei Attribute, die bei Heranwachsenden im Verhältnis zu ihren Eltern häufig auftreten. Als Dirigent Thomas Sieger zum ersten Taktschwung ausholt, ist das Publikum gespannt darauf, wie die Laiendarsteller den schwierigen Part von Schauspiel und Gesang in die Tat umsetzen. Das Blasorchester, das sich im Halbkreis vor der Bühne positioniert hat, spielt routiniert seine Ouvertüre.

Hinter den Musikern sind derweil auf der Bühne die Protagonisten zu sehen. Die Mutter und ihr 15-jähriger Sohnemann, gespielt von Sonja Schütt und Daniel Zimmer, sitzen am Küchentisch. Dunkle Gestalten (Chor) tauchen immer wieder wie böse Geister auf und werfen der Mutter vor, ihr Sohn sei ein Rowdy und Schläger.

Damit konfrontiert, schießt der Sohn zurück und gibt die Schuld für sein Verhalten seinem Vater, der ihn alleingelassen habe. Erst nach dem Zusammenbruch der Mutter erkennt der Sohn, wie überfordert sie jahrelang mit dieser Situation war.

"Die Stimmung war großartig, die Musiker waren zufrieden, es hat sich auf jeden Fall gelohnt", zog Projektleiter Thomas Sieger ein rundum positives Fazit. Vor allem die Hauptdarsteller, die zum ersten Mal auch gesanglich in Erscheinung traten, meisterten ihre Sache trotz Lampenfieber souverän - und ernteten stehende Ovationen.