Glühwein schmeckte bei 14 Grad
Martinsmarkt: Viele Bürger kamen am Sonntag in die City. Am Samstag war’s lange Zeit leerer.
Burscheid. Dass auch bei 14 Grad und Sonnenschein ein Glühwein mundet, zeigte sich am Sonntagnachmittag auf dem Burscheider Martinsmarkt. Trotz mildem Wetter nutzten viele Burscheider die Zeit, um mit der Familie über den vorweihnachtlich anmutenden Markt in der Innenstadt zu schlendern.
Veranstalterin Janica Johnen hatte am Samstag und Sonntag mit rund 60 Ständen fast doppelt so viele wie im Vorjahr aufgeboten, was bei den Besuchern mit Wohlwollen und Lob quittiert wurde. Möglich gemacht hatte dies auch der frühe Termin. "Am kommenden Wochenende finden im Umkreis viele Martinsmärkte statt. Da wäre es schwierig gewesen, so viele gute Händler zu bekommen", erklärte die Veranstalterin, die sich ein paar Besucher mehr erhofft hatte.
Von der Kirchenkurve bis zur Volksbank wechselten sich Kunsthandwerker mit Blumenhändlern und Trödlern ab. Gestern nutzte auch der Burscheider Einzelhandel den verkaufsoffenen Sonntag zu einigen Aktionen.
Vor allem das Außergewöhnliche lockte die Kundschaft an. Und dazu zählten australische Hüte, handgemachte Seifen, Laubsägearbeiten für die Weihnachtszeit, Bonsaibäume und die exotischen Deko-Artikel von Modeschmuck-Händlerin Sandra Skupski-Vrecar. Ihr indonesischer Kumpel Bimbo, eine mannshohe Figur aus Holz, war der Hingucker. Die Frau aus dem Ruhrgebiet, die demnächst der Liebe wegen nach Burscheid zieht und schon beim letzten Frühlingsfest mit ihrem Stand vertreten war, hatte am Samstag mehr Betrieb erwartet. "Es wurde trotz trockener Bedingungen erst mit dem Martinszug am Samstagnachmittag voller."
Gestern liefen die Geschäfte besser. So sah es auch Herbert Reininghaus, der vor seinem Friseursalon weißen Glühwein servierte. "Viele sind nach dem Martinszug am Samstag hier geblieben. Es ist schade, dass die Stände schon so früh schließen."
Zwischendrin wurden bei den verschiedenen Essensständen die Sinne betört: Die Düfte von gebrannten Mandeln, heißer Schokolade und frischen Crêpes zogen ebenso durch die Hauptstraße wie die Dünste der deftigen Delikatessen vom Grill. Am Marktplatz hatte der Nachwuchs seinen Spaß, konnte er sich dort am Samstag nicht nur schminken lassen, sondern auch selbst handwerklich aktiv werden und mit Hammer und Amboss schmieden. Der zehnjährige Leon, der seine Großeltern besuchte, durfte unter Anleitung des Solinger Schmieds Jörg Pardella einen Messergriff herstellen, was ihm sichtlich Freude bereitete.