Fietz-Azubis werben in eigener Sache

Im Rahmen eines Ausbildungsprojekts entstanden sechs Videos, die die einzelnen Ausbildungsberufe vorstellen.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Die Fietz-Gruppe im Industriegebiet ist weiter auf Wachstumskurs. Für das vergangene Jahr wurde erstmals eine Konzernbilanz vorgelegt, der Umsatz hat das Rekordniveau von knapp 21 Millionen Euro erreicht und soll in diesem Jahr die 22-Millionen-Euro-Marke knacken. Wer so expandiert, braucht gute Fachkräfte — und guten Nachwuchs. Auch da geht Fietz neue Wege.

100 Stunden haben zwölf Auszubildende und fünf Ausbilder daran gearbeitet, insgesamt sechs zwei- bis vierminütige Videoclips zu drehen. Die Idee kam von den Azubis selbst. „Das war sehr viel Arbeit und wir wussten nicht, was alles dahintersteckt. Aber das Projekt hat uns zusammengeschweißt“, sagt die angehende Bürokauffrau Christien Hecker, die maßgeblich an der Organisation beteiligt war.

„Wir wollten authentische Videos“, ergänzt Ausbildungsleiterin Patricia Mierau. Das heißt: Maschinen, Arbeitsvorgänge, handelnde Personen — alles echt Fietz. Die Drehbücher wurden von den Azubis geschrieben, die Texte haben sie selbst entworfen und gesprochen. Und bei der professionellen Kameraarbeit konnte das Projekt auf den filmerfahrenen Fietz-Mitarbeiter Winfried Rixen zurückgreifen.

Das Intro jedes Videos ist identisch, der Schluss auch: „Das könntest du sein“, lädt er zur Bewerbung ein. Dazwischen stellen die Nachwuchskräfte ihr Berufsfeld und einen kleinen Auszug aus ihrem Arbeitsalltag vor.

Da geht es um Zerspanungs-, Verfahrens- und Werkzeugmechaniker, um Bürokaufleute, Industriemechaniker und Elektriker, also um das ganze Ausbildungsfeld, das die Fietz-Gruppe inzwischen anbietet. Das sechste Video widmet sich allgemein der Ausbildung in dem Familienunternehmen. Sowohl bei dem Videoportal Youtube als auch auf der firmeneigenen Internetseite können die von Musik untermalten Videos bereits abgerufen werden.

Am Freitag wurden die Ergebnisse des Projekts in der Firmenkantine gebührend gefeiert. Nicht nur alle Beteiligten und weitere Gäste waren zur Präsentation geladen, sondern auch die künftigen Azubis des Betriebs. Aktuell sind an den beiden Firmenstandorten in Burscheid und Radevormwald 14 Auszubildende beschäftigt. Vier von ihnen gehen im Sommer in die Abschlussprüfung, dafür fangen im August acht neue an.

Für sie alle gilt: Die Übernahmechancen stehen sehr gut. Der Hersteller hochwertiger Kunststoff-Funktionsteile verbindet seinen Expansionskurs mit einem Ausbau der Belegschaft: Rund 200 Mitarbeiter verzeichnet das 1974 gegründete Familienunternehmen mittlerweile.

„Ziel ist es, die Unternehmensgruppe so aufzustellen, dass der Standort in Deutschland auch künftig gesichert bleibt und von Marktschwankungen unabhängig ist“, sagt Geschäftsführer Maryo Fietz. Dazu seien innovative Produkte notwendig, „die es weltweit in dieser Qualität sonst nicht gibt“.

Für den dafür nötigen Nachwuchs sorgt Fietz auch in der eigenen Familie. Sohn Roman ist schon in die Firma eingebunden — und kümmert sich jetzt um die Integration der Polychromos GmbH.