Kreischalarm für Telenovela-Star Violetta

Violetta ist bei Kindern derzeit voll angesagt. Auf ihrer Tour kommt die 18-Jährige auch nach Köln.

Foto: dpa/Semmel

Köln/München. Richtig laut wird es in der Münchener Olympiahalle, als die große Show beginnt, auch Bayern-Profi Franck Ribéry sitzt am Donnerstagabend mit seiner Tochter im Publikum, die natürlich stilecht im pinken T-Shirt unterwegs ist. Als Violetta im Glitzerlook die Bühne betritt, wird das Kreischen der Fans ohrenbetäubend. Unzählige pinke Fähnchen werden aufgeregt im Publikum geschwenkt.

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Violetta ist die erste Telenovela, die sich an Kinder und Jugendliche wendet. Von ihrem Heimatland Argentinien hat die Serie die Welt erobert und wurde in 15 Sprachen synchronisiert. Im Disney-Channel läuft sie auch höchst erfolgreich in Deutschland. Die Hauptrolle spielt die 18-jährige Martina Stoessel, die gerade bei ihrer Konzerttour live und ganz real zu den Fans kommt.

In ihrer Heimat hat sie bereits in Sachen Bekanntheit fast Fußballikone Lionel Messi den Rang abgelaufen. Am 20. Oktober macht die 90-minütige Show Station in der Kölner Lanxess-Arena. Am 17. Oktober ist sie zu Gast in Oberhausen.

In der Serie geht es um Violetta Castillo, eine Halbwaise, deren Mutter starb, als sie noch ganz klein war. Gemeinsam mit ihrem Vater Germán siedelt sie missmutig von Madrid in ihre Heimatstadt Buenos Aires zurück, wo für sie ein neues Leben beginnt Dort findet sie in der Musikschule „Studio 21“ nicht nur neue Freunde, sondern entdeckt auch ihr musikalisches und schauspielerisches Talent. Ihr Vater ist aber nur wenig begeistert.

„Der Welt fehlt einfach Liebe und Violetta gibt den Menschen Liebe - vor allem den Kindern“, sagt Stoessel und spielt auf ein wichtiges Thema der Show und der Telenovela an. Drei Staffeln der Disney-Serie gab es in Argentinien.

Seit dem 16. März läuft die zweite Staffel der Serie auch in Deutschland. Nach Senderangaben erreichte „Violetta“ dort bislang 8,2 Millionen Zuschauer und damit jedes zweite Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren.

Das ist auch die Altersklasse, die in München ihren Star fröhlich feiert. Erstaunlich ist, wie viele deutsche Kinder die spanischsprachigen Songs problemlos mitsingen können. Durch ihren Erfolg hat die Telenovela auch das Interesse des Nachwuchses am Spanischlernen beflügelt.

Musikalisch begeistert nicht nur die jungen Fans der Mix aus Latino-Pop, HipHop und Rock. Immer wieder erinnert Stoessel bei ihrem energiegeladenen und emotionalen Auftritt an den kolumbianischen Weltstar Shakira.

Dabei ist sie es nicht alleine, die die Bühne in der Olympiarolle rockt. Das junge Ensemble der Serie präsentiert sich tänzerisch und musikalisch enorm stark und gerade die Auftritte der Jungs lassen an die große Boygroup-Zeit denken. Dabei ist das Bühnengeschehen aufwendig inszeniert, die Welt der Violetta erstrahlt in bunten Farben und schafft es die positive Energie auch ins Publikum zu übertragen, das komplett aus dem Häuschen ist, wenn der ferne TV-Star auf einem Mond über die ersten Reihen schwebt.

Im Interview versichert Stoessel, das sie nicht den Weg von Miley Cyrus gehen will, die seit dem Aus ihrer Disney-Serie „Hannah Montana“ eine 180-Grad-Drehung vollzogen hat, zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit bei ihren Konzerten lasziv die Zunge herausstreckt und gerne und viel nackte Haut zeigt. „Jeder macht aus seinem Leben, was er meint. Ich kann nur sagen: Ich werde es anders machen und einen solchen Weg nicht betreten“, sagt die Argentinierin.

Sie ist sich aber auch bewusst, dass sie die Violetta in ihrem Leben so schnell nicht mehr ablegen kann: „Ich weiß, dass ich mein Leben lang als Violetta in den Herzen der Menschen weiterleben werde und das finde ich auch ok. Das habe ich völlig akzeptiert.“