Auch, wenn das neue Gesetz dem Anschein nach den Eltern viele Wahlmöglichkeiten lässt, werden aber jetzt Grenzen deutlich. Ulrike Kreffter, Leiterin des Familienzentrums Kleine Strolche in Hilgen, erklärt, wie eng die Planung ist: "Die Nachfrage nach Plätzen mit 25 Stunden in der Woche ist hoch, aber das kann ich nicht erfüllen. Sonst können wir unsere Mitarbeiter nicht mehr bezahlen." Einigen Eltern mit diesem Wunsch habe sie absagen müssen.

Mit Kibiz sind sogenannte Kindpauschalen eingeführt worden. Dabei erhalten die Träger der Kindergärten nur die wirklich besetzten Plätze finanziert - mit einem Puffer von zehn Prozent nach oben und unten. Über die Folgen dieser neuen Finanzierung klagt wie Kreffter auch Inge Wirths vom Burscheider Familienzentrum auf der Schützeneich.

Früher sei die Einrichtung immer mit ein paar Kindern weniger in das Jahr gestartet. "Die Plätze haben wir dann nach und nach belegt, aber das geht jetzt nicht mehr." Die Folge: Erstmals musste eine Gruppe geschlossen werden. Nun arbeitet das Johanniter-Familienzentrum mit drei voll belegten Gruppen. Der freie Gruppenraum wird für Kurse und Beratungen genutzt.

Eng wurde es nach Auskunft der Tagesstätten vor allem bei Plätzen in Hilgen. Kreffter hat von 55 geplanten Plätzen 58 belegt, wie sie erklärt. Für die Kleinen Strolche bedeutet das nach dem neuen Gesetz aber nicht, dass sie mehr Geld als das vorher ausgerechnete Budget bekommen. Also sagt die Leiterin: "Mehr kann ich beim besten Willen nicht nehmen."

Eltern, die noch kurzfristig einen Platz suchen, macht Wirths Mut: "Wir machen vieles möglich." Auch in anderen Tagesstätten werden während des laufenden Jahres immer wieder Plätze frei.