Mihm übernimmt kommissarisch den Vorsitz

Auf der Mitgliederversammlung im März wird der Vorstand dann neu zusammengesetzt.

Burscheid. Knapp zwei Wochen nach dem denkwürdigen Schützenfest gibt sich die Burscheider Vereinsspitze betont unaufgeregt. Auch ohne amtierenden König und nach dem Rücktritt des Ersten Vorsitzenden Udo Wiendl "sind wir komplett geschäftsfähig", bekräftigt der Zweite Vorsitzende Klaus-Peter Mihm (47). Er wird zunächst kommissarisch die Pflichten des Vorsitzenden übernehmen.

Innerhalb des Vorstands hat man sich in dieser Woche darauf verständigt, dass bei der Jahreshauptversammlung Mitte März dann ein neuer Vorsitzender gewählt wird - für nur ein Jahr, damit die Amtszeit wie bisher nicht zeitgleich mit dem Stellvertreter endet, der im März turnusgemäß für zwei Jahre zur Wahl steht.

Laut Mihm gibt es "ein bis zwei Kandidaten für den Vorsitz". Namen sollen aber erst genannt werden, wenn die Entscheidung gefallen ist, wer wirklich antritt. Möglicherweise geht es dabei auch um eine größere Neuausrichtung innerhalb des Vorstands mit entsprechendem Personalwechsel. "Wir sind wachgerüttelt worden."

Nach genauerem Durchforsten der Vereinsgeschichte haben die Schützen inzwischen die Aussage revidiert, es habe in diesem Jahr erstmals keinen König gegeben. Vergleichbares liegt allerdings schon lange zurück: 1870, 1877 und 1884 gab es weder König noch Fest; zusätzlich, so Geschäftsführer Roland Schwamborn, sei zweimal allein das Fest ausgefallen - wegen Geldmangels.

Dass in diesem Jahr niemand Schützenkönig werden wollte, "davon geht die Welt nicht unter", sagt Mihm. Die Älteren seien meist schon König gewesen, für die Jüngeren sei das Amt in diesem Jahr offenbar noch zu früh gekommen. "Jetzt ist der Vorstand in der Pflicht." Die traditionelle Weihnachtsfeier der Schützen finde auch in diesem Jahr statt "und natürlich nehmen wir weiter Einladungen anderer Vereine zu deren Festzügen an".