Kompostierung: Angst vor den Gerüchen

Das Nein zur Erweiterung der Avea-Anlage hat viel mit dem geplanten Gewerbegebiet Straßerhof zu tun.

Burscheid. Jetzt steht erst einmal ein Nein im Raum. Es kommt vom Ausschuss für Stadtentwicklung und bezieht sich auf die Kompostierungsanlage der Avea in Heiligeneiche.

Das Entsorgungsunternehmen hatte den Antrag gestellt, die jährliche Menge angenommener Garten- und Parkabfälle von 10000 auf 16000 Tonnen erhöhen zu dürfen. Welchen Eindruck die Ablehnung der Burscheider Politiker auf die Bezirksregierung in Köln als Genehmigungsbehörde macht, ist allerdings noch ungewiss.

Aus Burscheider Sicht sprechen zurzeit noch mehrere Gründe gegen eine Genehmigung für die Erweiterung der künftig dann Biomassezentrum genannten Anlage. Der wichtigste ist das geplante Gewerbegebiet in Straßerhof. Die Stadt will Konflikte durch Geruchsbelästigung vermeiden. "Wir werden dazu erst noch ein Gutachten in Auftrag geben unter Kostenbeteiligung der Avea", kündigt Bürgermeister Hans Dieter Kahrl an.

Vielleicht könnte das Nebeneinander von Kompostierungsanlage und der ansiedlungswilligen Remscheider Sportfirma Hudora auch dadurch entschärft werden, dass die Avea-Anlage noch in den entstehenden Bebauungsplan einbezogen wird.

Ein weiterer unsicherer Punkt ist die Einmündung der Zufahrtsstraße in die B51. Denn klar ist: Wenn 6000 Tonnen Grünabfall mehr angeliefert werden sollen, gibt es auch mehr Verkehr. Und für das Gewerbegebiet ist eine neue Lösung noch nicht gefunden.

Zumindest zeichnet sie sich aber nun ab. "In einem ersten Abstimmungsgespräch mit dem Landesbetrieb Straßen haben wir überlegt, wie man den Straßenverlauf verändern und die Sichtverhältnisse optimieren kann", sagt Kurt Berger vom Stab Stadtentwicklungsplanung.

Das Ergebnis: Womöglich kann zur Erschließung des Gewerbegebietes sowohl auf einen Kreisverkehr als auch auf eine Ampel an der Einmündung B 51 verzichtet werden.

Die Straße nach Heiligeneiche müsste dafür in Richtung Burscheid verlegt und der Einmündungsbereich anders gestaltet werden. Derzeit ist der Abzweig in Richtung Avea für Autofahrer nur schwer überschaubar und bei höherem Verkehrsaufkommen daher eine ständige Gefahrenquelle.

Kahrl ist optimistisch, dass sich alle Hindernisse noch beseitigen lassen. Hudora-Aufsichtsrat Dornseif habe ihm unlängst noch versichert, er gehe davon aus, dass Hudora nach Burscheid komme.