Umbau der B51: Brunnen als Quelle des Gesprächs

Ein Ortsteil rückt zusammen: Viele Hilgener sind an der Entstehung des neuen Wahrzeichens beteiligt.

Burscheid. Der erste Probelauf erfolgte am Montagabend in der Schlosserei Etterer an der Kölner Straße. Eine alte Badewanne, eine Umwälzpumpe - und schon fiel vom überstehenden Dach des künftigen Hilgener Brunnens aus über hundert Löchern ein feiner Wasservorhang zu Boden. "Wir hatten Sorge, ob das überhaupt funktioniert", sagt Eggert Schiffler, Ehrenvorsitzender der Turngemeinde Hilgen (TGH). "Aber es sah hervorragend aus - so, wie wir uns das vorgestellt hatten."

Auch eine andere Hoffnung, die die Ideengeber mit dem angehenden neuen Wahrzeichen Hilgens verbinden, hat sich schon über die Maßen erfüllt: "Viele sind beteiligt und die Hilgener sprechen mehr miteinander", freut sich Schiffler. "Der Brunnen hat die Kommunikation gefördert."

In der Tat: Sieht man sich die Liste der helfenden Hände an, entsteht fast der Eindruck, alle hätten nur darauf gewartet, an einem neuen Identifikationspunkt für das Straßendorf mitzuarbeiten. Von den Installationen über die Metallarbeiten bis Einfassung des Standortes: Überall sind Hilgener Handwerker und Firmen beteiligt. Allein für die Bodenplatte (Firma RölTec im Burscheider Industriegebiet) und das noch ausstehende Sandstrahlen des Edelstahlbrunnens in Langenfeld kommt Unterstützung von außerhalb.

Als Anfang des Jahres eine rund 60 Jahre alte Aufnahme des damaligen Brunnens kursierte, wurde bei einem Stammtisch im Kreis Hilgener Anwohner und Geschäftsleute wie Werner Kubitzki, Richard Kühle und Ingo Schopphoff die Idee geboren, es mit einer Rekonstruktion zu probieren.

Schiffler lieferte schließlich die notwendigen Skizzen, sein Verein, die Turngemeinde, übernimmt die Patenschaft, ohne dabei die Vereinskasse zu belasten, und die Burscheid-Stiftung steuerte 5000Euro bei. Die Kosten werden aber wohl doppelt so hoch liegen. Daher machen schon Bittbriefe die Runde, Sammelbüchsen sind aufgestellt und die Initiatoren hoffen auf einen Überschuss beim Brunnenfest in anderthalb Wochen.

"Vielleicht noch in dieser Woche", so Eggert Schiffler, soll der Brunnen nun als freie Nachbildung des Originals an seinem künftigen Standort aufgebaut werden. Damit Einheimische wie Besucher aber am 21. September eine wirkliche Überraschung erwartet, soll ein Gerüst die Stahlkonstruktion noch einige Tage vor neugierigen Blicken schützen.