Umleitung Ursache für Rohrbruch?

Der Verkehr im Ziegeleiweg könnte für den Schaden gesorgt haben. Die Verfärbung reichte bis nach Odenthal.

Burscheid. Ist die Umleitung der B 51 in Hilgen möglicherweise die Ursache für den Leitungsschaden, der weiten Teilen von Hilgen, Burscheid und Odenthal bis ins Wochenende hinein braunes bis schwarzes Trinkwasser bescherte? "Das können wir nur vermuten, Beweise gibt es nicht", sagt Günter Wasserfuhr, Werkleiter des Wasserversorgungsverbandes (WVV) Rhein-Wupper.

Bereits am Donnerstagmorgen war ein Wasserschaden im Ziegeleiweg gemeldet worden. Zunächst hatten die Stadtwerke nach einem möglichen Rohrbruch gesucht, doch dann war klar: Betroffen ist eine Leitung des WVV, der als Zulieferer die ganze Region mit Trinkwasser aus der Großen Dhünn-Talsperre versorgt.

Beschädigt war ein kleines Seitenrohr der Hauptleitung, das zu einer Entlüftung führt. Am Donnerstagabend war die Reparatur abgeschlossen. Aber das Folgeproblem blieb: Durch Druck- und Strömungsänderungen infolge der Reparatur hatten sich feinste Eisen- und Manganpartikel von der Leitungsinnenwand gelöst - gesundheitlich völlig unbedenklich, aber optisch äußerst unappetitlich.

Schon am Freitagvormittag und dann nach verschiedenen Kundenanrufen noch bis zum Freitagabend mussten die Stadtwerke große Teile ihres 75 Kilometer langen Leitungsnetzes durchspülen. Auch das Kaltbecken im Burscheider Bad war betroffen und verfärbte sich. In den Hausleitungen hielt sich die Färbung teilweise noch bis ins Wochenende hinein.

"Unsere Leitungen gehen nur ganz selten kaputt", sagt Wasserfuhr. Der Schwerlastverkehr, der seit dem Start des Umbaus der B 51 über den Ziegeleiweg umgeleitet wird, könne daher eine mögliche Ursache für den Schaden sein. "Die Leitung liegt seit 1964 und ist nicht so in Sand eingebettet, wie man das heute machen würde." Entsprechend empfindlicher reagiert sie auf Belastungen.

Verständnis hatte Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Thielsch für die Kritik, dass keine Informationen zu der Verfärbung auf der Homepage der Stadtwerke zu finden waren. "Aber unser telefonischer Bereitschaftsdienst war ab Freitagvormittag informiert." Da es sich dabei aber um einen externen Dienstleiter handele, hätten detailliertere Nachfragen der Kunden möglicherweise nicht beantwortet werden können.