Nach der Party auf die Autobahn

Feuerwehr: Neues Fahrzeug rückt noch in der Nacht aus - Fehlalarm. Sommerfest mit vielen Attraktionen.

Burscheid. Erst die Feier, dann der Alarm. Nach der Party hatten die Freiwilligen des Löschzugs Burscheid noch bis in den frühen Sonntagmorgen aufgeräumt, als die Bereitschaft zum Einsatz gerufen wurde.

Gegen 2 Uhr in der Nacht rückten neun Feuerwehrleute mit zwei Fahrzeugen (darunter auch der erst zwei Wochen alte Rüstwagen) auf die Autobahn aus. Doch das angeblich brennende Auto dampfte nur aus dem Motorraum. Zu löschen gab es für die Einsatzkräfte nichts. Löschzugführer Ulrich Hanke war darüber aber nicht böse: "Das war nur eine Sache für den Abschleppdienst."

Das neue Fahrzeug war gestern Morgen dann eines der "Ausstellungsstücke", als viele Familien zur Wache an der Bürgermeister-Schmidt-Straße kamen. Der Rüstwagen ist "vollgepackt mit technischem Material", wie Hanke sagt. Vom Ganzkörperschutzanzug für Chemieunfälle bis hin zu den Werkzeugen, mit denen die Feuerwehr eingeklemmte Menschen aus Autos befreien kann. "Die wenigsten Einsätze, die wir haben, sind Brände", ergänzt Hanke. So wird der neue Wagen wohl bei der Mehrzahl der rund 200 Einsätze im Jahr mit dabei sein.

Bei den Kindern konnte er aber dem echten Löschfahrzeug nicht den Rang ablaufen. "Cool" fand zum Beispiel der sechsjährige Jonas Garrels die Sirene, die bei so einer Tour nicht fehlen darf. Seine beiden Drillingsbrüder Fabian und Torben überlegten sich derweil, wie sie wohl die lange Zeit bis zu ihrem zwölften Geburtstag überstehen sollen. Erst ab diesem Alter können sie in der Jugendfeuerwehr mitmachen.

In Burscheid sind zurzeit 26Jugendliche unter 18 Jahren in der Jugendfeuerwehr. Neun von ihnen zeigten beim Fest, wie sie ein echtes Feuer löschen. Miles Knorr erklärte fachmännisch: "Wir löschen mit drei C-Rohren." Die Jungs spritzten also aus drei Schläuchen auf brennende Holzpaletten - und manchmal auch aufs Publikum. Die Jüngeren fanden das besonders "cool". Nur der dreijährige Luis fragte nach der Übung: "Wann machen die das wieder an?"

Ganz feierlich bekam der neue Steigerturm der Wehr sein letztes "Bauteil". Ein geschnitztes Schild füllt nun die Lücke, die zwischen dem ersten Balken und dem Türsturz bislang noch offen war. Hanke erklärt: "Fachwerkhäuser haben an dieser Stelle oft einen Segensspruch eingearbeitet und genau so etwas fehlte uns noch." Schließlich ist der ganze Turm in Fachwerkoptik gehalten.

Schreiner Josef Westenthanner hat es für den Turm aus Eichenholz gearbeitet. Als Bayer ist er Mitglied des Burscheider Lederhosenclubs, der das Schild der Wehr nun offiziell geschenkt hat.