Gutachter fordert Erhalt der Talsperre

Das Wehr im Eifgental sei „nationales Kulturgut“.

Burscheid. Trotz der jüngsten und angeblich endgültigen Entscheidung, das Wehr der ehemaligen Eifgenbach-Talsperre schrittweise zu schleifen, will der Verein Landschaft und Geschichte nicht aufgeben. Er kämpft weiter um den Erhalt des eingetragenen Bodendenkmals und hat jetzt einen Gutachter einschaltet.

In dem Gutachten fordert das Rheinische Mühlendokumentationszentrum (RMDZ) in Bergheim, den Beginn der Arbeiten auszusetzen "und den Planfeststellungsbeschluss im Sinne einer Alternativlösung zurückzunehmen".

Das Gutachten stammt von dem freiberuflichen Historiker Ralf Kreiner, zuvor wissenschaftlicher Angestellter der Aachener Hochschule. Er kommt zu der Einschätzung, dass die Talsperre als "nationales Kulturgut" schützenswert und in ihrer Substanz und Anschaulichkeit unbedingt zu erhalten sei.

Eifgenbach und Dhünn seien in den vergangenen Jahrzehnten "vieler ihrer historischen Querbauwerke beraubt worden". In der Größenordnung der Buscheider Talsperre seien solche Bau- und Bodendenkmale deutschlandweit nur noch in wenigen anschaulichen Exemplaren erhalten.

Der Gutachter verweist auf die Talsperre Wermelskirchen und das Werk Osenau. In beiden Fällen habe der Wupperverband das Bauwerk nur im mittleren Bereich abgetragen. Die Burscheider Sperre soll dagegen in vier Schritten vollständig geschleift werden.