Lambertsmühle: Museum macht Fortschritte

Bei der Expedition Heimat am 14. September gibt es im Wiehbachtal eine Menge Neues zu entdecken.

Burscheid. Laute Hammerschläge hallen durch das Wiehbachtal. Mit Schwung holt Armin Busch immer wieder aus und lässt den schweren Hammer auf den Amboss sausen.

Endlich kann hier wieder richtig gearbeitet werden - in der voll funktionstüchtigen Schmiede der Lambertsmühle. Rund zwei Jahre hat der harte Kern des Fördervereins Lambertsmühle an dem Raum in der Scheune gearbeitet.

Allein das Verlegen des Natursteinbodens kostete die Männer sehr viel Arbeitszeit und -kraft. "Wir haben den ausgehobenen Unterboden erst mal wieder mit Kies aufgefüllt.

Mit Teerpappe haben wir danach den Boden abgedichtet und schließlich die dicken Natursteine verlegt", sagt der Fördervereinsvorsitzende Armin Busch. Der Aufwand hat sich gelohnt: Der neue Boden sieht richtig schön alt und original aus.

Auch ansonsten haben die Männer keine Mühe geschaut, um die Schmiede originalgetreu nachzubilden. Eine Zwischenmauer und ein Kamin wurden neu gemauert. Ein Blasebalg wurde aus einer gerade geschlossenen Schmiede in Wermelskirchen besorgt. Und das Werkzeug stammt größtenteils aus dem Sauerland.

Neu ist auch der Webstuhl in einer Kammer des Mühlenhauses: Er stammt aus der Zeit um 1766, als die Mühle nach einem Brand neu aufgebaut wurde. Geborgen wurde er in Stadtoldendorf. "Ein absoluter Glücksfall. Wir wollen zeigen, dass Burscheid mal eine Weberstadt war", sagt Busch. Nicht nur am 14. September, dem Tag des offenen Denkmals, sollen die Burscheider das Weben erleben können.

"Ruth Schnitzler, eine Nachfahrin von Pastor Löh, hat uns beim Restaurieren geholfen", erzählt der Vereinsvorsitzende. Außerdem nutzt die 83-Jährige den Webstuhl regelmäßig. Zurzeit arbeitet sie an einer Überraschung, die sie zum Denkmal-Tag enthüllen will.

Noch nicht ganz fertig ist die Stellmacherei. Von dort aus gelangen die Besucher über eine Treppe ins Obergeschoss der Scheune. In der ersten Etage riecht es nach frischem Lederfett.

Frisch polierte Sättel zeigen den Besuchern, wer hier arbeiten könnte: Ein Sattler und ein Schumacher finden in der Werkstatt Platz. Wer nach dem Rundgang entspannen möchte, kann das im Gewölbekeller tun: Auch er ist gerade frisch renoviert.

Bei so viel Neuem steht natürlich die Frage im Raum: Wann öffnet das Museum regelmäßig? "Das wird noch eine Weile dauern. Erst muss der didaktische Teil fertig werden", sagt Busch.