Spielerisch zum richtigen Instrument
Die Evangelische Realschule hat nach den Sommerferien zum ersten Mal eine Bläserklasse eingerichtet.
Burscheid. Schief und schräg sind sie - die Töne. Das macht den Schülern der Klasse 5b der Evangelischen Realschule aber nichts aus. Schließlich üben sie alle zum ersten Mal mit den neuen Instrumenten. Posaunen, Tuben, Trompeten und Hörner hat Thomas Sieger mit in den Unterricht gebracht. Noch bis zu den Herbstferien sollen die Schüler der neuen Bläserklasse ausprobieren, welches Instrument am besten zu ihnen passt.
In enger Kooperation mit der Musikschule hat die Realschule nach den Sommerferien das Projekt Bläserklasse gestartet. In einer der drei neuen Fünferklassen wird der herkömmliche Musikunterricht für zwei Jahre durch die Ausbildung an einem Blasinstrument ersetzt.
In Kleingruppen haben die Schüler eine Stunde pro Woche Unterricht bei einem Pädagogen der Musikschule. Hinzu kommen eine Stunde Orchesterprobe im Klassenverband und eine Stunde Musiktheorie.
"Mach noch mal diesen Ton", fordert Sieger Celine auf. Die Schülerin holt tief Luft, bläst die Wangen dick auf und lässt die Luft schließlich mit gespannten Lippen durch das Instrument wieder aus. "Und nun spann die Lippen noch ein wenig mehr an." Celine versucht ihr Bestes: Ein viel höherer Ton als vorher ist zu hören. Genauso sollte es sein.
Im spielerischen Umgang mit den Instrumenten versucht Thomas Sieger herauszufinden, welches Instrument am besten zu dem Kind passen könnte. Nach den Herbstferien wird dann entschieden, wer in den nächsten zwei Jahren welches Instrument lernen wird.
17000 Euro haben die 26Instrumente gekostet, die eigens von der Schule für die Bläserklasse angeschafft wurden. Eine lohnenswerte Investition, wie Musiklehrer Martin Erdmann findet. "Ich finde es toll, dass hier in der Schule jetzt viel mehr Musik als früher zu hören ist." Und auch die Kinder haben Feuer gefangen: Mit Begeisterung stürzen sie sich auf die Instrumente, die Thomas Sieger mitgebracht hat.
Einen großen Ansturm auf die Bläserklasse gab es vor den Sommerferien nicht. Genau ein Drittel der Eltern hat sich für die musikalische Ausbildung ihrer Kinder entschieden. "Zum Glück mussten wir nicht selektieren", sagt Schulleiter Bernd Siegele.
